Österreich: Bestehende Möglichkeiten der Ökumene besser nutzen
Auch wenn die gemeinsame Eucharistiefeier als ökumenisches Ziel noch in Ferne liege - der Weg dorthin könne vorerst über „ökumenisch niederschwelligere gottesdienstähnliche Initiativen“ führen, meinte Kopp. Der Theologe und Priester denkt hier vor allem an alle Formen der Tagzeitenliturgie. Je nach Lebensumfeld und -rhythmus der Menschen in der Stadt oder auf dem Land wäre ein gemeinsames Morgen-, Mittags- oder Abendlob denkbar und wünschenswert, „das offen ist für Schwestern und Brüder aus anderen kirchlichen Traditionen“. An jedem Ort und in jeder Stadt bräuchte es mindestens eine Kirche, die nicht nur ein Ort des persönlichen, sondern auch des gemeinsamen Gebets sei, so Kopp.
Das Papstamt sieht er auf diesem Weg nicht als Stolperstein sondern als „katholischen Mehrwert“. Deutlich werde das an der Amtsführung Franziskus, der den getrennten Christen selbst „als Bruder unter Geschwistern“ begegne. Die Teilnahme des Papstes am Auftakt des Reformationsgedenkens vor einem Jahr im schwedischen Lund etwa habe gezeigt, „dass neben Konsenserklärungen und dogmatischen Annäherungen das ökumenische Ziel der Einheit des Christentums im 21. Jahrhundert maßgeblich durch solche Begegnungen auf Augenhöhe mit gemeinsamen gottesdienstlichen Initiativen vertieft werden kann“, betonte Kopp. Gerade unter den gesellschaftlichen Vorzeichen von Säkularisierung und religiöser Pluralisierung werde eine klare Profilierung des spezifischen Christlichen zunehmend wichtig.
(kap)
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