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Generalaudienz am 13.12.2017 Generalaudienz am 13.12.2017 

Generalaudienz: Papst nimmt Friedenslicht aus Betlehem entgegen

Papst Franziskus hat am Mittwoch ein „Friedenslicht aus Bethlehem" entgegengenommen. Der 12-jährige Tobias aus Oberösterreich überreichte die Laterne mit dem Licht, das er Ende November in der Geburtsgrotte Jesu im Heiligen Land entzünden durfte, dem Papst im Vatikan.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Franziskus bedankte sich für das Friedenslicht bei der ganzen Delegation aus Österreich, die mit dem oberösterreichischen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Pilgern der Diözese Linz in Begleitung von Bischof Manfred Scheuer angereist war. „Es war sehr bewegend“, erzählte uns der Bischof nach der Übergabe des Friedenslichts: „Papst Franziskus hat sich doch einige Zeit genommen, um mit uns zu sprechen. Er hat sich herzlich bedankt und auch sehr aufmerksam zugehört, was die Intention ist. Nämlich in zerbrechlichen Zeiten, in schwierigen Zeiten, eine Botschaft des Friedens zu verkünden.“ Papst Franziskus habe schon mehrmals Initiativen gesetzt, um den Frieden im Heiligen Land zu fördern, erinnerte der Linzer Bischof; in Erinnerung kommt da unter anderem das Friedensgebet mit den Präsidenten Israels und Palästinas in den Vatikanischen Gärten.

„Ein kleines, aber beharrliches Zeichen“

Mahnende Worte hatte der Papst auch parat, kurz bevor US-Präsident Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannte, ein Entschluss, der Verstörung unter Palästinensern und allgemein Muslimen auslöste. Das Friedenslicht aus Bethlehem ist ein kleines, leises, aber beharrliches Zeichen, nicht aufzugeben, sagt Bischof Scheuer.

„Das Friedenslicht knüpft an die Weihnachtsbotschaft an, dass die Ehre Gottes der lebendige Mensch ist und da Gott verherrlicht wird, wo Frieden unter den Menschen verwirklicht werden kann. Insofern ist das Licht nichts Eigenständiges, sondern an die Menschen gebunden und an die Gnade Gottes. Frieden ist nicht einfach machbar, auch nicht erpressbar, Versöhnung lässt sich nicht erzwingen. Es braucht aber die eigene Umkehr, die Bereitschaft, den anderen in seinem Anderssein anzuerkennen, und auch die Fähigkeit, das Leiden des anderen wahrzunehmen.“

Von daher sei das Friedensstiften zwischen Israelis und Palästinensern niemals eine einseitige Sache, fuhr Bischof Scheuer fort, der in der österreichischen Bischofskonferenz unter anderem für die Kontakte zum Judentum zuständig ist.

„Natürlich gibt es, glaube ich, das Recht auf Existenz, das Recht auf Sicherheit auf Seiten Israels. Das ist aber nicht einseitig. Man muss auch die andere Wirklichkeit, die der Palästinenser wahrnehmen. Insofern geht es hier nicht darum, Ratschläge zu erteilen oder etwas zu fordern, das liegt nicht in unserer Hand. Was getan werden kann, ist die Absage an Gewalt. Das muss auf jeden Fall geschehen. Anders als letztlich diplomatisch, im Gespräch, durchaus auch im Streit, kann glaube ich keine friedliche Lösung gefunden werden.“

„Unvergesslich!“

Tobias Flachner aus Hochburg-Ach im Bezirk Braunau durfte das Friedenslicht dem Papst überreichen. „Das bedeutet mir viel, dass ich dem Papst direkt das Friedenslicht übergeben darf. Weil ich das selber aus Betlehem, aus dem Heiligen Land geholt habe.“ Beeindruckt war Tobias, der schon mit 12 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr mitmacht, nicht so sehr vom ganzen Ambiente, sondern vom Papst selbst. „Verstanden habe ich nicht viel, er hat meistens auf Italienisch geredet, er ist ein total freundlicher Mensch, so habe ich ihn mir auch vorgestellt! Es ist ein tolles Erlebnis, unvergesslich, und das hat mich gefreut.“

Und offenbar war das gegenseitig. Bischof Scheuer:

„Man spürte beim Papst auch die Besorgnis, am Beginn auch etwas von Traurigkeit, so habe ich es wahrgenommen, er ist aber dann heiter geworden und hat auch gelacht.“

Das Friedenslicht wird seit Jahren in ganz Österreich, Europa und mittlerweile auch in Amerika weitergereicht. In 30 Ländern ist der Brauch mittlerweile zu Hause. Er geht auf eine Initiative des Österreichischen Rundfunks zurück. Bereits 2015 hatte Papst Franziskus, und vor ihm bereits Papst Benedikt, ein Friedenslicht aus Bethlehem in Empfang genommen. Benedikt stellte das Licht abends an das Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast.

Zum Nachhören

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13. Dezember 2017, 15:00