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Erzbistum Hamburg rechtfertigt Schließung katholischer Schulen

Vertreter der Erzdiözese Hamburg haben Verständnis für die Proteste gegen die geplante Schließung mehrerer katholischer Schulen der norddeutschen Diözese geäußert und zugleich das Handeln der Kirche gerechtfertigt.

„Ich habe vollstes Verständnis, wenn unser Handeln Wut, Enttäuschung und Trauer auslöst", sagte der Leiter der diözesanen Schulabteilung, Christopher Haep, dem „Hamburger Abendblatt". Auch sei begreiflich, dass die recht plötzliche Verkündung der Schulschließungen von außen als „Bruch der bisherigen Kommunikation" gesehen werde.
Die Erzdiözese Hamburg hatte am Freitag bekanntgegeben, bis zu acht ihrer 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Generalvikar Ansgar Thim begründete den Schritt mit der Haushaltslage der Diözese, die rund 80 Millionen Euro Schulden habe. Hunderte Betroffene hatten zuletzt vor dem Hamburger Mariendom gegen die Schulschließungen demonstriert.

Wie schlecht die finanzielle Situation der Schulen sei, habe man erst wenige Tage vor Bekanntgabe des Schrittes erfahren, sagte Haep. Da Ende des Monats die Anmeldungen für das kommende Schuljahr auslaufen, habe man keine andere Möglichkeit gesehen, als die Schließung der Schulen sofort zu bestimmen.

Für die Überschuldung der Schulen ist aus Haeps Sicht nicht zuletzt eine unzureichende Finanzierung durch die Stadt Hamburg verantwortlich. Nach offiziellen Angaben trägt die Stadt - wie bei allen Privatschulen - 85 Prozent der Kosten, der Rest wird über Schulgeld und Zuschüsse der Erzdiözese finanziert. Allerdings setze die Stadt den sogenannten Sollwert mit 6.000 Euro pro Schüler viel zu gering an, so Haep.
Die Aussage des Hamburger Schulsenators Ties Rabe (SPD), erst aus den Medien von den Schulschließungen erfahren zu haben, verwunderte Haep: „Ich habe bereits im Juli 2017 den Landesschulrat auf diese Entwicklung hingewiesen." Beide Seiten hatten nach den aktuellen Entscheidungen bereits angekündigt, weiter im Gespräch über den möglichen Erhalt einiger Schulen zu bleiben.

(kna - gs)

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25. Januar 2018, 11:52