Papst würdigt Ökumene-Engagement in Deutschland
Alte Vorurteile seien im Reformationsgedenkjahr überwunden worden, und die „schmerzliche Trennungsgeschichte“ sei in eine „wiedergefundene Gemeinschaft im ökumenischen Dialog übergegangen“, heißt es in dem Dankesschreiben des Papstes. Der offiziell vom 31. Januar 2018 datierende Brief findet sich in der aktuellen deutschsprachigen Wochenausgabe der Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“.
Der Papst würdigte in dem Schreiben insbesondere die verschiedenen Konsensdokumente, die von 1999 bis 2017 von beiden Kirchen unterzeichnet wurden. „Aufgrund dieser im ökumenischen Dialog auf nationaler und internationaler Ebene sorgfältig erarbeiteten Konsensdokumente können wir heute voll Zuversicht in die Zukunft blicken“, heißt es in dem Papstbrief. Künftig werde „der Streit des 16. Jahrhunderts beendet“, und die Gründe für wechselseitige Verurteilungen „werden weitgehend entfallen sein“, schreibt Franziskus.
Zugleich mahnte er, dass die Dauerhaftigkeit in diesem Dialog nicht selbstverständlich sei. Deshalb gelte es „darauf zu achten, nicht mehr hinter die erreichte Verständigung zurückzufallen“. Vielmehr seien die Christen „auf dem Weg zur vollen, sichtbaren Einheit“ eingeladen, einander im geduldigen theologischen Dialog zu stärken. „Man kann einen ökumenischen Dialog nicht führen, wenn man stehen bleibt“, so der Papst. Es sei vielmehr „das Gebot der Stunde, das gemeinsam Erreichte zu vertiefen und weiter voranzuschreiten.“ Auf konkrete Themen im Dialog zwischen Katholiken und Protestanten, wie etwa den Kommunionempfang in gemischtkonfessionellen Ehen oder die Suche nach einem gemeinsamen priesterlichen Amtsverständnis ging der Papst in seinem Schreiben nicht ausdrücklich ein.
(kap - cs)
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