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D: Kardinal Cordes gegen Gemeindeleitung durch Laien

Sakramentenspendung, Verkündigung und Gemeindeleitung lassen sich nicht funktional voneinander trennen. Das sagte der emeritierte deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes bei einer Tagung über die Zukunft der Priesterausbildung in Trier.

Cordes sprach sich damit gegen eine kirchliche Gemeindeleitung durch Laien aus. Das Kirchenrecht bestimme, dass die Leitung einem geweihten Priester obliegen müsse, sagte Cordes am Montag in Trier. „Diese Festlegungen der Kirche begrenzen mögliche Innovationsfreude von Ordinarien", sagte Cordes mit Blick auf entsprechende Modellversuche, wie sie etwa Kardinal Reinhard Marx in der Erzdiözese München und Freising durchführt.

Der Kardinal betonte, das Zweite Vatikanische Konzil spreche zwar vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen, wonach alle Getauften „Gottes große Taten" verkünden sollen. Doch halte die Kirche an einer Differenzierung für die verschiedenen Verantwortungen fest. Mit Blick auf den Priester gelte: „Die drei Hauptaufgaben, das heißt die Sakramentenspendung, die Verkündigung und das Zusammenführen der Gemeinde, lassen sich nicht funktional voneinander trennen." 

Angesichts des Priestermangels hatte Marx im Frühjahr 2017 ein Pilotprojekt vorgestellt, bei dem unterschiedliche Leitungsmodelle mit Teams unter Einbeziehung Ehrenamtlicher erprobt werden sollen. Der Münchner Kardinal betonte damals, ihm komme es auch auf eine „Erweiterung des Priesterbildes" an. Der Priester solle mehr als „geistlicher Leiter" gesehen werden und „weniger als der, der sagt, welche Ziegel aufs Dach kommen". Pfarrverbände ließen sich nicht immer weiter beliebig vergrößern.

(kna - gs)

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20. Februar 2018, 12:46