Österreich: Dialogpreis geht erstmals an Muslim
Die Verleihung an Sejdini sei Zeichen dafür, dass „Dialog und Zusammenarbeit über die Grenzen von Religionen hinweg fruchtbar werden“. Die interreligiöse Zusammenarbeit sei aber auch „eine Selbstverpflichtung für Christen und die Kirchen“.
Die Auszeichnung Sejdinis stehe für das „Forum für Weltreligionen“ auch in Tradition mit dem Namensgebers des Preises Kurt Schubert. Der Akademiker und Katholik hatte sich nach dem 2. Weltkrieg für die Erhaltung und Weiterführung des Universitätsbetriebs in Wien, die Einführung der Judaistik als universitäre Disziplin und interreligiöse Verständigung eingesetzt.
Auch wenn Schubert die akademische Integration des Islam in den pädagogischen und theologischen Bereich der Universitäten nicht mehr erlebt habe, „heute wäre er stolz auf die Entwicklung, die da ganz in seinem Geist abläuft“, zeigte sich das „Forum für Weltreligionen“ zuversichtlich.
Verbindung von Welt, Glaube und Pädagogik
Ein Kennzeichen des Preisträgers Sejdini, der aktuell an der Universität Innsbruck arbeitet, sei die „dialogale Theologie“. Diese habe das Ziel, „die großen Wahrheiten des Glaubens im Kontext des heutigen Lebens darzustellen und weiter zu tragen“. Der Religionspädagoge und Islamologe studierte u.a islamische Theologie in Kairo und war stellvertretender Leiter des Schulamtes der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Wien.
Der „Kurt Schubert-Gedächtnispreis“ zeichnet seit 2010 akademische, wie gesellschaftliche Beiträge zu vertieften interreligiösen Beziehungen aus. Unter den Preisträgern befindet sich u.a. Marco Feingold, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg.
(kap - cs)
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