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Nichts mit Religion zu tun? Der Papst betet am Samstag am Grab von Pater Pio Nichts mit Religion zu tun? Der Papst betet am Samstag am Grab von Pater Pio 

Sonderserie: Nicht ohne Israel!

Christentum und Judentum gehören zusammen – das leuchtet die „Theologie des Volkes Gottes“ aus. Und dabei kommt sie zu erstaunlichen Schlussfolgerungen. Was halten Sie zum Beispiel von dem Satz: „Das Christentum ist keine Religion“?

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Achim Buckenmaier lehrt „„Theologie des Volkes Gottes“ an der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom. Wir baten ihn, uns zu erklären, warum das Christentum keine Religion ist.

Buckenmaier: „Das ist die Zuspitzung einer Erkenntnis, die im 20. Jahrhundert stark von Karl Barth formuliert wurde. Karl Barth, protestantischer Theologe, der die sogenannte dialektische Theologie entfaltet hat, der sagte, Religion – in seinem Verständnis – ist der Versuch des Menschen, zu Gott zu gelangen. Was wir aber als Zeugnisse im Alten und Neuen Testament finden, ist gerade das Umgekehrte! Nämlich der Versuch Gottes, zum Menschen zu gelangen. In unser Herz hineinzukommen. In unser Ohr hineinzukommen. Religion ist, das haben alle großen Religionskritiker wiederholt, ist nur der Spiegel unserer Sehnsüchte und unserer Bedürfnisse und Triebe. Da haben wir aber im Alten und Neuen Testament eine Gegenbewegung: Gott versucht, in unser Herz hineinzureden. Das trifft aber auch nicht immer unser Wünsche, das geht auch quer zu dem, was wir so wollen, und trotzdem ist es unter dem Strich das Heilsame.

Die Geschichte des Judentums – und damit auch die Geschichte des Christentums – ist an entscheidenden Stellen eine klare Unterscheidung zu dem gewesen, was in den Religionen der Umgebung dominant war. Im Grund hat sich das Christentum neu in der Spur des späten Judentums auch dafür entschieden, sich nicht mit den Mysterienreligionen, die in Kleinasien ganz lebendig waren, sondern mit dem griechischen Denken zu verbinden. Dieses Instrument, das da war, das von den Philosophen, war die Frage, was ist Gott und was heißt eigentlich „Einer“: sich mit dem zu verbinden und den Weg der Vernunft zu gehen und nicht den der Religion. Deswegen ist der Satz von Karl Barth, wenn man ihn so versteht, richtig: dass das Christentum keine Religion ist.“

Zur „Theologie des Volkes Gottes“ gibt es bei uns derzeit eine Sonderserie: die „Radio-Akademie“. An diesem Sonntagabend hören Sie den dritten und letzten Teil davon. Sie können die ganze Serie aber natürlich auch als CD bei uns bestellen; gegen einen Unkosten-Beitrag schicken wir sie Ihnen gerne zu.
 

Hören Sie hier schon mal in unsere Sonderserie rein...

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18. März 2018, 11:10