D: „Woche für das Leben“ in Trier eröffnet
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, sagte in seiner Predigt: „Jeder hofft, dass sein Kind gesund ist. Wenn das in Frage steht, kommen Ängste auf, die Familien sehr belasten“. Daher sei es „gut, von der Grundhaltung auszugehen, die in jeder Schwangerschaft notwendig ist: von Zuversicht, Hoffnung und Liebe. Jede Schwangerschaft braucht das Vertrauen, dass das Wagnis des neuen Lebens gut ist. Als Christen können wir darauf hoffen und vertrauen, dass Gott das Leben schützt und liebt.“ Er betonte: „Wir sind dankbar für alle Zeugnisse von Eltern, denen das Ja zum Leben ihres Kindes einiges abverlangt und die dennoch versuchen, mutig und zuversichtlich in die Zukunft zu gehen.“ Die Kirche trage deren Ja zum Leben mit.
Begleitung für betroffene Eltern
Der Kardinal hob hervor, dass auch Papst Franziskus an das Geschenk des Lebens in seinem aktuellen Apostolischen Schreiben Gaudete et exsultate erinnert. Dort heißt es: „Die Verteidigung des ungeborenen unschuldigen Lebens zum Beispiel muss klar, fest und leidenschaftlich sein, weil hier die Würde des menschlichen Lebens, das immer heilig ist, auf dem Spiel steht und es die Liebe zu jeder Person unabhängig von ihrer Entwicklungsstufe verlangt.“
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bedford-Strohm, sprach von den Zielen, an denen sich Pränataldiagnostik zu orientieren hat: „Pränataldiagnostik ist zuallererst dem Leben verpflichtet. Der Schutz dieses Lebens hat einen großen Stellenwert für uns. Niemand darf von einem moralischen Hochpodest aus über die schwierigen Konfliktsituationen hinweggehen, die entstehen, wenn Eltern durch Pränataldiagnostik mit abzusehenden schweren Schäden in der embryonalen Entwicklung konfrontiert werden.“ Sie bräuchten einfühlsame Begleitung.
Jahresthema Pränataldiagnostik
Das Jahresthema „Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!“ lenkt den Blick auf die ambivalenten Folgen, die heutige Methoden der Pränataldiagnostik mit sich bringen. Eltern, die einen beunruhigenden Befund erhalten, stehen oftmals nur vor der Wahl, ihr Kind mit einer möglichen Behinderung zur Welt zu bringen oder die Schwangerschaft abzubrechen. Viele Paare sind auf einen solchen Entscheidungskonflikt gar nicht vorbereitet. Deshalb sehen die Kirchen ihren Auftrag darin, werdenden Eltern beratend und unterstützend beizustehen und sie zu ermutigen, ihre Elternrolle in guter Hoffnung und im Vertrauen auf Gott, den Schöpfer, anzunehmen.
An dem ökumenischen Gottesdienst in Trier mit zahlreichen Teilnehmenden aus Gesellschaft, Politik, Bildung, Medizin und Religionsgemeinschaften wirkten außerdem Bischof Stephan Ackermann, Bischof von Trier, und Christoph Pistorius, Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, mit.
(pm – jg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.