D: Handreichung zu Kommunionsdebatte durch Rom „nicht abgelehnt“
In vier Punkten reagiert die Bischofskonferenz auf am Mittwoch laut gewordene Gerüchte, Papst Franziskus habe die von ihr verabschiedete Handreichung abgelehnt. Sieben Bischöfe unter der Führung von Kardinal Rainer Maria Woelki hatten zuvor vom Vatikan eine Abklärung erbeten. Die Handreichung der deutschen Bischofskonferenz würde in Ausnahmefällen das Spenden der Kommunion an nichtkatholische Ehepartner erlauben.
Zunächst, so die Stellungnahme vom Donnerstag, habe Kardinal Marx sowohl die Bischofskonferenz als auch die betroffenen Vatikanbehörden über das Schreiben der sieben Bischöfe an den Vatikan sowie seine Reaktion darauf informiert. Noch bis Ostern hätten die Bischöfe Zeit gehabt, Änderungsvorschläge für das umstrittene Dokument einzureichen, heißt es weiter. Diese Hinweise seien eingearbeitet worden. Derzeit erarbeite die Glaubens- und die Ökumenekommission der Bischofskonferenz die Schlussfassung der Handreichung. Sie soll am 23. April in der turnusmäßigen Sitzung des Ständigen Rates vorgestellt werden. Das Dokument sei – als Entwurf – bisher nicht an den Vatikan weiter geleitet worden, hebt die Bischofskonferenz ausdrücklich hervor. Drei Viertel der Mitglieder der Bischofskonferenz hätten dem Entwurf seinerzeit zugestimmt.
Den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz habe darüber hinaus „der Wunsch des Heiligen Vaters erreicht“, „in der Sache“ ein Gespräch in Rom zu führen, heißt es weiter. Diesen Wunsch des Papstes begrüße Kardinal Marx ausdrücklich. Ob auch Kardinal Woelki nach Rom eingeladen wurde, geht aus der Stellungnahme nicht hervor. Meldungen, wonach Papst Franziskus oder einzelne Behörden des Heiligen Stuhles die Handreichung abgelehnt hätten, seien falsch, heißt es ausdrücklich.
Die Klärung, um welche die sieben Bischöfe in Rom baten, betrafen unter anderem den weltkirchlichen Rahmen einer Kommunion für nicht katholische Ehepartner. Weltweit gibt es derzeit rund 20 entsprechende Handreichungen anderer Bischöfe oder Bischofskonferenzen zum Kommunionempfang für nicht katholische Partner. Der Heilige Stuhl billigte derartige Regelungen in den vergangenen 20 Jahren. Ob und inwieweit der deutsche Vorschlag über diese bereits vorliegenden ortskirchlichen Regelungen hinausgeht, ist vorerst nicht bekannt.
(pm/kap - cs)
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