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Kardinal Woelki: Unsere Medien sind keine PR-Agentur

Manchmal ist der Vorwurf zu hören, katholischen Medien fehle heute der Blick über den Tellerrand. Statt eines „uneigennützigen Beitrags“ zu gesellschaftlichen und kulturellen Debatten betrieben sie PR in eigener Sache. Dem widerspricht nun der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den Vorwurf zurückgewiesen, die kirchliche Publizistik vernachlässige in jüngster Zeit den „medienkritischen Diskurs“ und konzentriere sich stattdessen auf PR in eigener Sache. Die katholische Kirche nehme etwa durch die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA), das Internetportal „katholisch.de“ und das Kölner „domradio“ am gesellschaftlichen Diskurs teil, sagte Woelki in einem Interview der katholischen Zeitschrift „Medienkorrespondenz“. Diese kirchlichen Medien berichteten über aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen und kommentierten diese auch. „Auf diesem Weg leisten wir also unseren uneigennützigen Beitrag“, so der Kölner Kardinal.

Woelki antwortete damit auf die Frage, ob das Prinzip „Engagement ohne Eigennutz“, das das publizistische Wirken der Kirchen in der Nachkriegszeit geprägt habe, mittlerweile „ein wenig verloren gegangen“ sei. Man könne den Eindruck gewinnen, „dass sich die Kirchen in ihrer Publizistik durchaus wieder mehr auf Eigen-PR und die Darstellung der eigenen Position fokussieren und nicht mehr so kraftvoll über bestimmte Akademien, Tagungen und Dienste den medienkritischen Diskurs insgesamt mitgestalten“, so die Fragesteller, der Chefredakteur der Medien-Korrespondenz, Dieter Anschlag, und der Direktor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik, Lutz Hachmeister.

Weiter sagte Woelki, die Kirche insgesamt kommuniziere uneigennützig, weil sie selbst im Grunde ein Medium sei. Sie existiere nur deshalb, damit die Botschaft des Evangeliums unter die Menschen komme.

(katholisch.de – mg)

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04. April 2018, 14:24