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Unsere Serie: Freiwilligendienste im Ausland – Mexiko

Auf und davon - Viele Jugendliche zieht es ins Ausland. Oft und gerne zu einem Freiwilligendienst in ein Entwicklungsland. Dort lernen sie dann Sprachen wie Quechua oder Suaheli und erleben Gastfreundschaft, Lebensfreude und häufig einen intensiv gelebten Glauben. Für unsere Serie sprechen wir mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen. Rabea war ein Jahr in Mexiko und spricht mit uns über ihre Erlebnisse.

Johanna Gremme - Vatikanstadt

Rabea hat ein Jahr im Bistum Tula in Mexiko verbracht. Sie hat die Gemeinde vor Ort bei unterschiedlichen Projekten unterstützt. Einige Zeit lang hat sie in einer Behinderteneinrichtung gearbeitet, dann in einem Migrantenhaus. Das Beeindruckendste für Rabea war es zu sehen, welche Bedeutung die Familie in Mexiko hat:

Rabea: „Die Familie ist sehr wichtig. Damit meine ich die ganze, große Familie. Einmal bin ich z.B. mit meiner Gastfamilie in den Urlaub gefahren: Mit Cousins, Onkel, Tanten – wir haben einen Bus gemietet für 35 Personen und sind alle zusammen an den Strand gefahren!“

Im Gespräch musste Rabea immer zuerst Auskunft über ihre Familie geben und sagen, ob es allen gut geht, bevor die Mexikaner sie nach ihrem eigenen Vorhaben gefragt haben. Überhaupt sind die Menschen in Mexiko sehr gläubig. Sie beten viel und scheinen durch ihre Religion getragen und erfüllt. Rabea hat durch ihren Aufenthalt eine neue Sicht auf ihren Glauben erhalten. Besonders ist ihr eine Pilgerwanderung in Erinnerung geblieben:

Rabea: „Diese Pilgerung war total intensiv, wir sind drei Tage gelaufen, haben in Turnhallen geschlafen, sind um vier Uhr nachts aufgestanden, damit wir nicht zu viel in der Sonne laufen müssen – es ist ein sehr schwerer Weg, den ich und auch die anderen ohne den Zusammenhalt, der unterwegs aufgekommen ist und ohne unseren Glauben, nicht geschafft hätten.“

Rabea studiert nun Theologie. Das war schon vor ihrem Jahr in Mexiko geplant. Aber ihr Engagement dort hat diese Idee verstärkt. Durch die Begegnungen mit den Menschen vor Ort hat sie die Hoffnung, dass die Kirche doch nicht ausstirbt. Sie hat auch ein Motto mit nach Hause gebracht:

Rabea: „„Ser feliz es una decisiòn“ (Glücklich zu sein, ist eine Entscheidung). Ich finde, dass die Menschen in Mexiko genau das ausdrücken. Nicht alle haben viel Geld, aber alle sind glücklich, alle geben so viel, wie sie können, lachen ganz viel, lachen über alles, nehmen das Leben nicht so ernst und ich finde, davon könnten und sollten wir ganz viel mitnehmen.“
 

Zum Nachhören:

Rabea hat von Juli 2016 bis August 2017 ihren Freiwilligendienst in Mexiko, im Bistum Tula – etwa 70 Kilometer nördlich von Mexiko Stadt – abgeleistet. Entsandt hat sie das Bistum Münster und finanziell gefördert wurde ihr Aufenthalt von weltwärts, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 

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25. April 2018, 10:11