D: Voderholzer begrüßt Kreuz-Erlass
Vom Kreuz gehe Segen aus und niemand müsse davor Angst haben. Es gehe auch nicht darum, es zu instrumentalisieren, sondern ihm in Ehrfurcht zu begegnen. Die bayerische Verfassung verweise mit Recht auf das Kreuz als Fundament für das öffentliche Zusammenleben in Freiheit, Toleranz und Rechtsstaatlichkeit, so der Bischof weiter. „Unser Werteverständnis und der gelebte Glaube begründen diese unsere Gesellschaft in seiner freiheitlichen Grundordnung.“ Dafür sollten die Gläubigen einstehen.
Der päpstliche Nuntius in Österreich, Peter Stephan Zurbriggen, hat derweil das Verhalten deutscher Bischöfe und Priester in der aktuellen Kreuz-Debatte kritisiert. „Als Nuntius, als Vertreter des Heiligen Vaters, bin ich schon traurig und beschämt, dass, wenn in einem Nachbarland Kreuze errichtet werden, ausgerechnet Bischöfe und Priester kritisieren müssen. Das ist eine Schande, das darf man nicht annehmen“, sagte der Erzbischof bei einer Veranstaltung in Heiligenkreuz.
Nuntius kritisiert religiöse Correctness
Zurbriggen bezog sich dabei auf die Reaktionen auf den Beschluss des bayrischen Kabinetts unter Ministerpräsident Markus Söder, Kreuze in allen Behörden des Freistaates aufhängen zu lassen, da dieses für die „geschichtliche und kulturelle Prägung“ in Bayern und Deutschland stehe. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hatte sich zuletzt der Kritik daran angeschlossen; Söder sorge mit der Entscheidung für Spaltung und Gegeneinander, missverstehe das Kreuz nur als kulturelles Symbol und grenze andere aus, begründete der Münchner Erzbischof dies am Montag. Das Kreuz lasse sich nicht verordnen. Auch mehrere deutsche Diözesen appellierten an die Bayern-Regierung, sie möge das Kreuz nicht zweckentfremden.
Eine ähnliche Debatte werde - unter anderen Vorzeichen - auch in Wien geführt, verwies der Nuntius in seinem kurzen Redebeitrag auf die Theologische Fakultät, an der die Kreuze „aus irgendeinem Grund“ weggenommen worden seien. „Diese religiöse Correctness geht mir langsam auf den Nerv“, so Zurbriggen, der hier mehr Mut einforderte.
(kna/kap – sk)
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