Marx: Missbrauchskrise war ein Wendepunkt für die Kirche
Die Fälle am Berliner Canisiuskolleg seien der Auslöser gewesen, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag beim Katholikentag in Münster. Erst danach habe die Kirche die Perspektive der Opfer wirklich ernst genommen und in den Mittelpunkt gerückt. Zuvor habe man sich auf die Verteidigung und auf das Hinterfragen der Glaubwürdigkeit der Ankläger konzentriert.
Marx betonte, die Kirche müsse das andere Denken, das sie in der Krise „bitter gelernt“ habe, auch in Zukunft beibehalten. „Wir müssen in der Gesellschaft Vorreiter in der Aufarbeitung und in der Prävention von Missbrauch bleiben“, sagte der Kardinal.
Kinderschutzexperte: Missbrauch auf anderer Stufe angekommen
Der im Auftrag des Papstes weltweit wirkende kirchliche Kinderschutzexperte, Pater Hans Zollner SJ, erklärte, die Kirche sei im Umgang mit dem Missbrauch „auf einer anderen Stufe angekommen“.
Kirchenführer in allen Ländern müssten sich diesem Thema jetzt stellen. Die Opfer erwarteten von ihnen Gerechtigkeit. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, ihnen zuzuhören, wie Papst Franziskus es in vorbildlicher Weise in langen und intensiven Begegnungen wiederholt getan habe.
(kna - cs)
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