D: Stadtdechant von Bonn tritt zurück
In der Bonner Kirchengemeinde ist es nach Angaben von Prüfern in den Jahren 2009 bis 2014 zu einer unzulässigen Verwendung kirchlicher Finanzmittel in Höhe von knapp einer Million Euro gekommen. Das Geld sei dafür verwendet worden, defizitäre Einrichtungen der Gemeinde zu finanzieren und über Liquiditätsengpässe bei Baumaßnahmen hinwegzuhelfen.
Persönliche Bereicherung wird den Verantwortlichen nicht vorgeworfen, Schumacher hatte jedoch im Rahmen seiner zahlreichen Ämter (Stadtdechant, Vorsitzender des Gemeindeverbands Bonn, Vorsitzender des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde so wie Pfarrer St. Martin Bonn) eine besondere Aufsichts- und Vermögensbetreuungspflicht.
Erzbischof hat Verzicht angenommen
Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, hat den Verzicht Schumachers, der seine funktionale Verantwortung anerkannt hatte, angenommen und ihm für seinen priesterlichen Dienst gedankt.
Die finanziellen Unregelmäßigkeiten waren im Zuge einer turnusmäßigen Prüfung der internen Revision des Erzbistums Köln aufgefallen. Sie wurden zudem durch eine externe, unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Auftrag des Erzbischofs und des Vermögensrates des Erzbistums Köln bestätigt.
Die Leitung der Pfarrei St. Martin wird zunächst Pfarrer Alfons Adelkamp, Dechant des Dekanates Bonn-Nord, als Pfarrverweser übernehmen; Pfarrer Bernd Kemmerling, bisher Dechant des Dekanates Bonn-Mitte/Süd, wird kommissarischer Stadtdechant.
Das Erzbistum Köln will jetzt prüfen, welche Maßnahmen ergriffen müssen, um derartige Fälle in Zukunft zu verhindern. Die derzeitige Restaurierung des Bonner Münsters werde durch die Vorgänge nicht beeinträchtigt, heißt es.
(domradio – ck)
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