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Franz-Josef Overbeck, Militärbischof und Bischof von Essen Franz-Josef Overbeck, Militärbischof und Bischof von Essen 

D: Militärbischof warnt vor schweren globalisierten Konflikten

Der deutsche Militärbischof Franz-Josef Overbeck warnt davor, Ausgaben für Militär und für Entwicklungshilfe gegeneinander auszuspielen. In Krisenländern sei weder klassische Entwicklungshilfe allein noch bloße militärische Präsenz hilfreich für den Frieden, wenn nicht zugleich das Gemeinwohl der betroffenen Menschen in den Blick käme.

Gudrun Sailer – Lourdes


Overbeck äußerte sich vor Journalisten am Rand der internationalen Soldatenwallfahrt in Lourdes, bei der er mit den Pilgerinnen und Pilgern aus Deutschland am Samstagnachmittag einen Feldgottesdienst feierte und dabei einen Soldaten taufte sowie drei weitere firmte.


Militärische Präsenz allein und Entwicklungshilfe allein reichen nicht aus


In den Krisengebieten, in denen Spannungen sich mit Gewalt gegen Menschen entladen, brauche es die Präsenz des Militärischen als friedensstiftende Kraft, stellte der deutsche Militärbischof klar, der zugleich das bischöfliche Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat leitet und deutscher Sozialbischof ist. Entwicklungshilfe ihrerseits müsse immer einen dreifachen Horizont im Blick behalten, um wirksam zu sein.

„Echte Entwicklungshilfe hat immer auch etwas zu tun mit der Herstellung von Recht, damit in einem Staat die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass auf Beständigkeit hin Frieden sein kann”, so Overbeck. Zweitens brauche es in Krisenegionen „soziale Verhältnisse, die dazu helfen, dass die Menschen selber verdienen, was sie brauchen, um leben zu können”. Das dritte unerlässliche Element für den Frieden sei der „Gemeinsinn aller, die dort leben, sodass sie sich nicht gegenseitig bekämpfen, sondern in die selbe Richtung weisen. So ausgeweitet hat die Entwicklungshilfe einen tiefen Sinn und ist sehr hilfreich”.

Globalisierte Konflikte unvorstellbarer Art

 

Die Welt sehe derzeit ungeahnt gefährliche gesellschaftliche Entwicklungen, fuhr der Bischof fort. Papst Franziskus habe mit dem „dritten Weltkrieg in Stücken” ein Bild geprägt, das „aussagekräftig für die Vielschichtigkeit” der globalen Konflikte sei. Krisen wie vor 55 Jahren die Kubakrise, auf die der heilige Papst Johannes XXIII mit der Enzyklika „Pacem in Terris” antwortete, träten heute wieder verschärft auf. „Sie haben neue Formen angenommen, von daher ist das hier die erste Situation, in der wir alle gleichzeitig teilhaben können an globalisierten Konflikten unvorstellbarer Art. Und die müssen wir soweit wir es können versuchen einzuhegen. Das ist die Aufgabe.”

Das Klima der Internationalen Soldatenwallfahrt beschrieb Overbeck als „schöne Mischung aus Heiterkeit und Ernsthaftigkeit, zwischen frommen Stunden und munteren Abenden, in denen wir viel reden und beieinander sind. Mich freut das immer.” Nach Lourdes käme Jahr für Jahr „eine bunte Mischung aller möglichen Soldaten aus aller Herren Länder”, und das sei „in einer Stadt, die ja sonst durch Krankheit und Not vieler Menschen durchzogen ist, die hier Heilung oder zumindst im Gebet Kraft erbitten, ein schönes Zeichen, dass die Kirche auch jung ist.”

(Vatican News - gs)

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20. Mai 2018, 10:22