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Grabeskirche in Jerusalem Grabeskirche in Jerusalem 

Schweiz: Grabesritter erstmals unter Leitung einer Frau

Der Schweizer Zweig des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ wird erstmals in der Geschichte von einer Frau geleitet. Donata Maria Krethlow-Benziger wurde bei der jüngsten Investiturfeier am vergangenen Wochenende in Luzern als neue Statthalterin der Grabesritter in der Schweiz eingesetzt.

Der weltweite Großmeister des Ordens, Kardinal Edwin Frederick O'Brien, schlug bei der Zeremonie zwölf Kandidaten zu neuen Rittern und nahm drei Frauen sowie zwei Priester in den Orden auf. Die neue Statthalterin Krethlow-Benziger war schon bisher Kanzlerin des Ordens in der Schweiz, wo den Grabesrittern rund 380 Personen angehören.

Der Ritterorden sei zwar konservativ, doch zugleich verstehe man sich als modern und wolle Kirche und Gesellschaft mitgestalten, sagte sie im Zuge der Investiturfeier dem Schweizer Nachrichtenportal „kath.ch“. Das klare Bekenntnis zum katholischen Glauben und zum Papsttum gehörten ebenso zum Wesen des Ritterordens wie die Wohltätigkeit. „Wir sind moderne Ritter und zeitgemäße Damen, zugleich sind wir auch konservativ“, so Krethlow-Benziger: „Religion, Caritas und Tradition sind die drei Standbeine auf denen der Ritterorden ruht.“

Einer von nur zwei Ritterorden

 

Der „Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ entstand aus einem mittelalterlichen Brauchtum, bei dem adelige Pilger am Heiligen Grab zu Jerusalem zum Ritter geschlagen wurden. Der heutige Orden, eine eigenständige juristische Person des Kirchenrechts, ist eine vorwiegend von Laien getragene, humanitäre Organisation zur Unterstützung der im Heiligen Land lebenden und von den politischen Auseinandersetzungen betroffenen Christen. Die Grabesritter unterstützen etwa den Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen in Israel, Jordanien und Palästina mit jährlichen Millionenbeträgen. Für bedürftige christliche Familien gibt es finanzielle Soforthilfen.

Der Beitritt steht grundsätzlich jedem frei – Männern wie Frauen, Laien wie Klerikern. Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft, ein Leben nach den Lehren der katholischen Kirche zu führen und sich für die Menschen im Heiligen Land einzusetzen. Bei besonderen Veranstaltungen erkennt man die Ordensdamen an einem schwarzen, die Herrn an einem weißen Mantel mit dem Jerusalemkreuz.

Der Orden ist mit rund 25.500 Mitgliedern in 30 Ländern vertreten. Er ist neben dem Malteser-Ritterorden der einzige vom Vatikan anerkannte Ritterorden. Der oft immer noch als Ritterorden titulierte Deutsche Orden ist seit 1929 ein geistlicher Orden.

(kap/kath.ch – mg)

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15. Mai 2018, 13:35