D: Öffnung in Kommunionfrage
Der Magdeburger Bischof erklärte, er bereite derzeit ein Schreiben vor, in dem er den Priestern seines Bistums die Beachtung der Orientierungshilfe nahelegt. Betroffene Ehepaare könnten durch den gemeinsamen Kommunionempfang künftig wieder mehr Freude an Glaube und Kirche finden würden, drückte Feige seine Hoffnung aus. Einen Flickenteppich aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den verschiedenen Diözesen befürchte er nicht. Zugleich räumte der Bischof im Deutschlandfunk ein, dass unterschiedliche Entscheidungen in den verschiedenen Bistümern nicht glücklich wären.
Magdeburg, Hamburg, Osnabrück, Paderborn: im Einzelfall ja
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode will die Kommunion ebenfalls in Einzelfällen öffnen. Ein Bistumssprecher sagte, der stellvertretende DBK-Vorsitzende begrüße die Veröffentlichung der Orientierungshilfe, abzuwarten seien die Beratungen der Bischofskonferenz im Herbst bei ihrer Vollversammlung.
Auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße empfiehlt den Seelsorgern in seiner Diözese in einem Schreiben die Orientierungshilfe, wie die Erzdiözese Hamburg mitteilte. Er persönlich sehe in dem dort angedeuteten Weg eine Möglichkeit, wie es zu einem verantworteten Sakramentenempfang im Einzelfall kommen könne, schreibt Heße. Aus Paderborn war vor einigen Tagen bekannt geworden, dass Erzbischof Hans-Josef Becker in Einzelfällen die Teilnahme protestantischer Ehepartner an der Kommunion ermöglichen wolle. Die Diözese Münster kündigte an, sich im Herbst zu positionieren.
Orientierungshilfe kein Dokument der Bischofskonferenz
Die deutschen katholischen Bischöfe hatten in einem im Februar mit Dreiviertel-Mehrheit verabschiedeten Papier betont, evangelische Ehepartner könnten im Einzelfall und unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunion empfangen. Nach intensivem Ringen, auch mit Rom, verständigten sie sich darauf, den Text als Orientierungshilfe und nicht als verbindliches Dokument der Bischofskonferenz zu veröffentlichen. Damit entscheidet jeder einzelne Bischof selbst über den konkreten Umgang mit dem Thema in seiner Diözese.
Der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, betonte in der vergangenen Woche im Interview der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur, es werde keine verbindliche Regel aufgestellt. Auch gehe es nicht um eine generelle Einladung zur Kommunion, sondern vielmehr um eine Hilfestellung für Betroffene. Marx hatte ein Schreiben an die Priester und Seelsorger in seiner Erzdiözese angekündigt. Die Orientierungshilfe lade zu einer Vertiefung ein, nicht leichtfertig und gedankenlos mit der Eucharistie umzugehen.
(kap - ck)
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