D: Außenminister Maas fordert Ende von Gewalt gegen Nothelfer
Nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe kamen im vergangenen Jahr 179 humanitäre Helfer bei Einsätzen ums Leben, 141 Mitarbeiter seien entführt worden. Maas unterstrich, Deutschland sei 2017 weltweit der zweitgrößte bilaterale humanitäre Geber gewesen. Die Bundesrepublik sei aus dem internationalen System der humanitären Hilfe nicht mehr wegzudenken. Im laufenden Jahr finanziere sie weltweit Hilfsprojekte in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro; der Minister bezeichnete das als „Ausdruck unserer Solidarität mit Menschen in Not weltweit“.
Die UNO-Flüchtlingshilfe forderte, auch in Konflikten die Regeln des internationalen Rechts zu beachten und eine Notversorgung zuzulassen. „Der Zugang zu Zivilisten muss stets gewährt werden, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion, Ethnie die Betroffenen angehören. Direkte Attacken auf humanitäre Helfer sind aufs Schärfste zu verurteilen“, so Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer. Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, sei noch nie so hoch gewesen wie heute. Ende 2017 waren laut UNO 69 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, 134 Millionen brauchten Nothilfe.
Auch die SOS-Kinderdörfer beklagten, dass die Zahl der Todesopfer unter Helfern die höchste seit fünf Jahren sei. „Es gibt viele Helfer, die unter schwersten Bedingungen Großartiges leisten, aber deren Arbeit wird immer gefährlicher“, unterstrich Sprecher Boris Breyer. Das hänge zum einem mit dem Charakter vieler Konflikte zusammen, in denen die Gegner immer weniger Rücksicht auf die Bevölkerung nähmen und Terror gegen Helfer als politisches Mittel einsetzten. Zum anderen führten die Dauer vieler Konflikte und die extreme Armut in vielen Ländern dazu, dass sich Rechtlosigkeit und Kriminalität ausbreiteten.
(kna - cs)
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