D: Umbau der Sankt-Hedwig-Kathedrale startet
Insbesondere Denkmalpfleger und Katholiken aus dem früheren Ostteil des Erzbistums wenden sich gegen die Entscheidung, die zentrale Bodenöffnung mit Freitreppe zur Unterkirche zu schließen. Sie führt zu den Gräbern der Berliner Bischöfe sowie des seliggesprochenen Dompropsts und Hitler-Gegners Bernhard Lichtenberg. Nach dem Umbau soll nicht die Bodenöffnung, sondern der Altar im Mittelpunkt der Kirche stehen und so die Feier des Gottesdienstes erleichtern.
Kathedrale ein „gesamtdeutsches Symbol"
Kritik kommt unter anderem vom ehemaligen sächsischen Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer. Die im Osten Berlins stehende Kathedrale sei ein „gesamtdeutsches Symbol". Die Katholiken im Ostteil der Stadt seien stets stolz und „von diesem Zeugnis zeitgenössischer Architektur tief beeindruckt" gewesen.
Kirchenraum soll nicht musealisiert werden
Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat Verständnis dafür, dass eine Öffnung im Kirchenraum zur Krypta hinunter den dort bestatteten Märtyrer Lichtenberg im Gedächtnis halten würde. Wichtiger sei aber, „einen Kirchenraum als Ort der Eucharistie, der Liturgie zu verstehen und unter diesem dominanten Gesichtspunkt zu gestalten". Ein Kirchenraum sei kein Museum, man solle ihn „nicht ausschließlich als Denkmal behandeln".
Der Umbau kostet voraussichtlich mehr als 60 Millionen Euro. Kritik an der Summe ist laut Thierse „unseriös, weil sich das jederzeit und gegen jede Kulturanstrengung in Stellung bringen lässt".
(kna - bw)
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