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Jesuit Mertes: „Zerfleischen" gehört zur Aufklärung dazu

Nach Ansicht des Jesuiten Klaus Mertes ist es förderlich, dass sich die „Hierarchien" in der katholischen Kirche beim Thema Missbrauch gegenseitig „zerfleischen".

Das sei „ein Hinweis darauf, dass die Aufklärung vorankommt. Denn auch dies gehört zu allen Aufklärungsprozessen von Machtmissbrauch: Aufklärung spaltet zunächst einmal", erklärte Mertes am Mittwoch in einem Gastbeitrag auf dem Internetportal katholisch.de in Bonn. Der Direktor des katholischen Kollegs St. Blasien im Schwarzwald bezog sich unter anderem auf das Schreiben von Erzbischof Carlo Maria Vigano mit Vorwürfen an Papst Franziskus.

Nach seiner Ansicht muss die Hierarchie durch diese Spaltung hindurchgehen, um die tieferen Gründe für die Einheit überhaupt erst wieder zu finden. „Wahrheit befreit, auch und vielleicht gerade dann, wenn sie weh tut", zeigte sich Mertes überzeugt.

Er kritisiere in diesem Zusammenhang auch die Wortwahl „homosexuelle Netzwerke". Dies sei ein „diffamierender Kampfbegriff des homophoben Sumpfes", mit dem ein Sündenbock gesucht werden solle. „Genau damit wird die notwendige Strukturdebatte vermieden, die die Kirche mit kritischen Blick auf sich selbst so nötig hat", so der Jesuit.

(kna – gs)

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29. August 2018, 14:53