Slowakei: Fünf Kardinäle bei Bischofsgipfel zu Fragen der Moral
Die Kardinäle Peter Erdö (Erzbischof von Esztergom-Budapest), Dominik Duka (Prag) und Josip Bozanic (Zagreb), Vinko Puljic (Sarajewo) sowie der Vorsitzende des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Angelo Bagnasco (Genua) werden dabei sein. Auch hochrangige Vertreter der katholischen Kirche in Polen, der Ukraine sowie Slowenien reisen an. Vertreter deutschsprachiger Länder wurden in der Ankündigung des Treffens durch den Pressedienst der Slowakischen Bischofskonferenz nicht genannt.
Die bevorstehende Begegnung ist bereits die vierte ihrer Art. Zuletzt kamen führende Repräsentanten mehrerer mittel- und osteuropäischer katholischer Bischofskonferenzen im Oktober vergangenen Jahres in Budapest zusammen.
Mit den Vertretern der meisten Länder habe man „die Vergangenheit im kommunistischen Regime gemeinsam“, erklärte Anton Ziolkovsky, der Generalsekretär der slowakischen Bischofskonferenz im Vorfeld der neuerlichen Begegnung in Bratislava. Dies bedeute, dass man „viele Dinge in ähnlicher Weise“ betrachte. Das Treffen sei „Ausdruck des Bemühens, die Stimme der katholischen Kirche in Mittel- und Osteuropa zu aktuellen Fragen stärker zur Geltung zu bringen“. Europa müsse „zu seinen christlichen Wurzeln zurückfinden“ und die europäischen Institutionen müssten „die Autonomie der Länder Mittel- und Osteuropas in kulturell-ethischen Fragen respektieren“, so Ziolkovsky. Die katholische Kirche wolle „ihren Beitrag zur europäischen Integration und zur Verringerung der gesellschaftlichen Spannung leisten“. Man bete für die Leidenden und helfe „jenen, die etwas brauchen - zum Beispiel den Migranten“.
Das Programm der Tagung umfasst vier Blöcke mit Impulsreferaten und moderierten Diskussionen. Der erste Block ist der vor 25 Jahren veröffentlichten Enzyklika „Veritatis splendor“ von Johannes Paul II. gewidmet. Aus diesem Anlass war erst im Februar der frühere Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, nach Bratislava gekommen und hatte an der Komensky-Universität einen viel beachteten Vortrag gehalten. Diesmal wird der frühere Präsident des Päpstlichen „Instituts Johannes Paul II. für die Studien von Ehe und Familie“, Livio Melina, die in der Papstenzyklika von 1993 behandelten Grundfragen der Moral beleuchten. Der italienische Geistliche hatte das Präsidentenamt 2016 im Zuge einer von Papst Franziskus gewünschten personellen Umstrukturierung des „Johannes Paul II.“-Instituts abgegeben.
(kap – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.