Caritas kritisiert schleppenden Familiennachzug
„Nur 65 genehmigte Anträge im ersten Monat der Neuregelung sind das Ergebnis unverantwortlich restriktiver gesetzlicher Regelungen", sagte Caritas-Chef Peter Neher am Donnerstag in Berlin. „Sie sind humanitär und integrationspolitisch fatal.“ Viele der subsidiär geschützten Flüchtlinge in Deutschland warteten mittlerweile seit Jahren darauf, ihre Ehefrauen, Ehemänner und ihre Kinder wiederzusehen, so Neher.
„Trauriges Zeugnis“
„Ich hoffe nach wie vor auf die Vernunft der Politik und der Behörden, die Regelungen humanitärer zu gestalten und die Verfahren zu beschleunigen,“ betont der Caritas-Verantworliche weiter. Für ein Land, das Zuwanderung dringend benötige, sei es „ein trauriges Zeugnis“ , nicht einmal die vereinbarte Zahl von 1.000 Anträgen im Monat bearbeiten und genehmigen zu können. „Den Menschen, die ein Bleiberecht in unserem Land haben, müssen wir helfen, hier eine neue Heimat zu finden", erklärte er. „Dazu gehört, Familien zu ermöglichen, wieder zusammen zu leben. Nur so kann Zuwanderung gelingen." Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, dass im ersten Monat nach Inkrafttreten der neuen Regelung zum Familiennachzug nur 65 positive Auswahlentscheidungen getroffen worden seien. Lediglich 42 Visa wurden an Nachzugsberechtigte ausgegeben. Eigentlich sollten bis zu 1.000 enge Familienangehörige ein Einreisevisum für Deutschland erhalten.
(kna)
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