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Papst-Gesandter: Gesunde Marienverehrung in Medjugorje

Der päpstliche Gesandte für Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, hat sich positiv über den Wallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina geäußert. Die dort anzutreffende Marienverehrung sei „gesund und heilig“. Das sagte er am Donnerstagabend im Wiener Stephansdom.

Das zum elften Mal stattfindende Friedensgebet im Wiener Stephansdom unter Patronanz von Kardinal Christoph Schönborn steht in enger Verbindung mit Medjugorje. Auch einer der „Seher“ des Ortes, die bezeugen, seit 1981 täglich die Muttergottes zu sehen, gab dabei ein Glaubenszeugnis.

„Wir warten noch auf die Entscheidung der Kirche über die Erscheinungen, von denen in Medjugorje erzählt wird“, sagte Hoser, der bis im Vorjahr die Erzdiözese Warschau-Praga leitete. Papst Franziskus habe ihn in den von jährlich über zwei Millionen Gläubigen aufgesuchten Wallfahrtsort gesandt, „um den Empfang für die Pilger besser aufzubauen und zu entwickeln“, erklärte der polnische Geistliche.

Die Jungfrau Maria habe das Leben Jesu, jedoch auch die Kirche in ihrer gesamten Geschichte begleitet, hob der Papst-Gesandte hervor. Erkennbar sei dies auch daran, dass die erste Basilika Jerusalems, jedoch auch die meisten großen mittelalterlichen Kathedralen Europas der Gottesmutter geweiht seien. „In letzter Zeit wird ihre Anwesenheit jedoch immer stärker und intensiver“, sagte Hoser, mit Verweisen auf die Marienerscheinungen in La Salette, Rue du Bac in Paris, Lourdes, Fatima, Banneux und Kibeho.

Verwandlung im Beichtstuhl

Die Spiritualität von Medjugorje, wo Maria als „Königin des Friedens“ verehrt wird, beruhe auf fünf „Felsen“, berichtete der Erzbischof. Zunächst sei dies der Rosenkranz, dessen Gebet den Menschen zum Nachdenken über das Leben Jesu anrege und darin das eigene Leben sowie jenes der Kirche entdecken lasse. Dazu gehöre auch die lebendige Erfahrung der Begegnung mit Jesus in der Eucharistie, sowie das Fasten, das in Medjugorje am Mittwoch, Freitag und in der vorösterlichen Fastenzeit praktiziert wird. Beim Evangelium als nächste wichtige Säule gehe es darum, es in seiner vollen Radikalität wahrzunehmen und zu leben statt nur die gefälligen Szenen und Worte Jesu auszuwählen.

Als letztes nannte Hoser die Beichte, werde doch Medjugorje „Beichtstuhl der Welt“ genannt. Tatsächlich sei man in dem herzegowinischen Marienort täglich Zeuge der Verwandlung von Menschen, die nach jahrzehntelanger schlechter Vergangenheit und tiefem Fall „wirklich auferstehen“. Oft heilten Ängste, Depressionen und Verwundungen des Herzens, und Menschen fänden den Frieden. „Die wahre Frucht von Medjugorje sind die, die verwandelt hinausgehen in die Welt“, so der Papst-Gesandte. Wem viel vergeben werde, der zeige auch viel Liebe, verwies Hoser auf das Tagesevangelium der Begegnung Jesu mit der Sünderin im Haus des Pharisäers. Bei der Statue des auferstandenen Christus in Medjugorje, an der die Pilger lange Schlangen bildeten um den Bronzefuß zu umarmen, wiederhole sich dieselbe „eucharistische Geste“.

Hoser zelebrierte im Rahmen des fünfstündigen Friedensgebetes einen Gottesdienst gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn, dem Linzer Altbischof Ludwig Schwarz, einem Bischof aus Kamerun und mehreren Dutzend Priestern.

„Schule ohne Urlaub“

Zuvor gab es eine Reihe von Glaubenszeugnissen, darunter auch von einem der sechs „Seher-Kinder“ von Medjugorje, des nun bereits 53-jährigen Ivan Dragicevic. Seit Beginn an rufe die Gottesmutter stets zum Gebet für den Frieden im Herzen, in der Familie und in der Welt auf, wobei eines das andere bedinge, sagte Dragicevic über die von ihm seit 1981 täglich erlebten übernatürlichen Begegnungen. Maria wolle den Menschen durch die Bibel und das gemeinsame Gebet in der Familie zu Jesus führen, in dem Friede, Freude, Liebe und das Leben zu finden seien.

Das Gebet sei eine „Schule, in die es jeden Tag zu gehen gilt, ohne dass es jemals Urlaub gibt“, betonte Dragicevic. Wer ein Gebetsleben pflege, öffne sich für Gottes Gnadengeschenke und könne zum „Zeichen des lebendigen Glaubens“ werden. Am Anfang des Gebetes müsse jedoch die Liebe zu Gott stehen, da man erst mit ihr immer Zeit für das Gebet finden werde. Sich von Gottes Liebe zu entfernen und nicht an ihn zu glauben, sei hingegen die „größte Krise der Welt“.

(kap - ros)

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21. September 2018, 09:22