D: Bischof von Münster bezieht Position in Kommuniondebatte
Wer sich eine weitergehende Lösung vorstellen könne als den Vorschlag aus der Orientierungshilfe, solle „bedenken, dass ein Mühen um die Einheit der Christen und damit die Überwindung der Spaltung nicht zu neuen Spaltungen führen darf". Das schreibt Genn in der Broschüre des Bistums Münster.
Das Papier ermöglicht es nichtkatholischen Ehepartnern, in Einzelfällen und unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunion zu empfangen. Die Orientierungshilfe ist das Ergebnis eines intensiven Ringens, auch mit Rom. Genn gehört zu den deutschen Bischöfen, die im Mai an einem klärenden Gespräch im Vatikan teilnahmen. Ein Ergebnis der Diskussionen ist, dass in Deutschland jeder einzelne Bischof entscheidet, ob er das Papier für seine Diözese übernimmt. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hatte am Wochenende bekräftigt, dass aus seiner Sicht die gemeinsame Kommunion von katholischen und evangelischen Christen nur in absoluten Ausnahmefällen möglich ist.
Im Hintergrund des Streits der vergangenen Monate stehe die Debatte um die Einheit von Eucharistie- und Kirchengemeinschaft, so Genn in der Broschüre. Die Eucharistie solle nicht zur Lösung dieser Frage instrumentalisiert werden, „sondern die volle Eucharistiegemeinschaft ist durch eine volle Kirchengemeinschaft erst möglich". Der Bischof von Münster fügt aber auch hinzu: „Wir haben als Seelsorger nicht das Recht, jemandem die Zulassung zur Eucharistie zu erlauben beziehungsweise zu verbieten. Es ist unvereinbar, die heilige Kommunion strikt zu verweigern."
Die Orientierungshilfe der Bischofskonferenz sei kein Rechtstext, unterstrich Bischof Genn. Durch die Veröffentlichung wolle er nochmals zeigen, „dass ich von Anfang an hinter diesem Text gestanden habe und auch weiterhin zu ihm stehe".
(kna/vatican news – gs)
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