D: „Kommunion für Nichtkatholiken nur im Einzelfall“
Das sagte Woelki vor dem Diözesanpastoralrat, wie die Erzdiözese am Samstag mitteilte. „Würde man trotzdem gemeinsam kommunizieren, würde man die noch nicht bestehende Kirchengemeinschaft lediglich liturgisch simulieren. Das wäre wohl kaum redlich“, so der Kardinal.
Kirchenrechtlich sei eine Zulassung evangelischer Christen zur Kommunion nur in Einzelfällen möglich, etwa bei Todesgefahr oder in einer schweren geistlichen Notlage. Dies wurde, so Woelki, „zumeist für die Situation von Verfolgung, Krieg oder Gefängnis angenommen. Die konfessionsverschiedene Ehe gehört nicht dazu.“
Bis die Klärung aus dem Vatikan kommt...
Der Vatikan habe eine Klärung angekündigt, aus der sich der rechtliche Rahmen ergeben werde, innerhalb dessen der Diözesanbischof Bestimmungen für seine Diözese erstellen könne oder müsse. „Bis dahin gilt die bisherige Ordnung, die weltweit Gültigkeit besitzt, in unserem Erzbistum weiter“, unterstrich der Kardinal.
Nicht ökumenischer Nutzen, sondern Schaden
Im Februar hatten die deutschen Bischöfe mit Dreiviertel-Mehrheit eine Handreichung verabschiedet, nach der nicht-katholische Ehepartner im Einzelfall unter bestimmten Voraussetzungen die Kommunion empfangen können. Nach intensivem Ringen, auch mit Rom, verständigten sie sich darauf, den Text als Orientierungshilfe und nicht als verbindliches Dokument zu veröffentlichen. Damit entscheidet jeder einzelne Bischof über den konkreten Umgang mit dem Thema in seinem Bistum. Auch Papst Franziskus betonte, entscheidend sei die Zuständigkeit des einzelnen Ortsbischofs.
Kardinal Woelki gehört zu jenen sieben Bischöfen, die sich im Frühjahr mit der Bitte um Klärung nach Rom gewandt hatten. Entscheidend sei angemessene Hilfe für konfessionsverschiedene Ehepaare, betonte er nun vor dem Kölner Diözesanpastoralrat. „Wenn das Missverständnis entsteht, man könne die vollständige kirchliche Gemeinschaft, die im gemeinsamen Empfang der Kommunion zum Ausdruck kommt, durch eine subjektive Gewissensentscheidung ersetzen, bringt uns das nicht ökumenischen Nutzen, sondern Schaden.“
(kna – sk)
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