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Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck Hermann Glettler, Bischof von Innsbruck 

Novemberpogrom-Gedenken: Bischof Glettler in Israel

Angeregt hatte die Reise der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Neben Vertretern des Landes sind auch der evangelische Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol, Olivier Dantine, und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, Günther Lieder, dabei. Auch einige Studenten der Universität Innsbruck beteiligen sich an der Fahrt ins Heilige Land.

„Es ist eine Reise zum Nachdenken, auch zum kritischen Hinschauen auf Gegenwart und gefährliche gegenwärtige Entwicklungen,“ sagte uns Bischof Glettler.

Christina Höfferer - Vatikanstadt

Das Land Tirol macht seine historische Verantwortung in einem Treffen mit Tiroler Überlebenden der Shoah deutlich. Auch die Gedenkstätte Yad Vashem wird naturgemäß aufgesucht, ebenso wie das Shimon Peres Center for Peace in Tel Aviv. Die Gruppe wird mit zudem mit Erzbischof Pierbattista Pizzaballa zusammentreffen, dem Apostolischen Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem. „Die Tatsache, dass man sich gemeinsam auf den Weg macht, ist schon etwas sehr Positives,“ so der Bischof. Die Pogromnacht war in Innsbruck, gemessen an der Anzahl von jüdischen Mitbewohnern und im Vergleich mit anderen Städten, mit vier Ermordeten und besonders gewalttätigen Ausschreitungen eine der heftigsten im damaligen Dritten Reich.

Gesellschaft stärken

„Es sind Vertreter der Religionen eingeladen und einige Vertreter der Landesregierung, weil das deutlich macht, dass wir gemeinsam bemüht sind, eine Gesellschaft zu stärken, die mit Pluralität umgehen kann, die sich dem Frieden verpflichtet weiß, und das geht nur, wenn man sich erinnert, in einer gewissen bewussten historischen Nachdenklichkeit, was Anlass war zu diesem brutalen Initial der Reichspogromnacht.“ Die Reise sei notwendig, so Bischof Glettler, um kritisch auf die Gegenwart zu blicken, in der es gefährliche Tendenzen von Polarisierungen gebe.

Wurzeln im Judentum

Für die Christen sei es zudem wichtig, ins Heilige Land zu reisen, um sich der eigenen Wurzeln im Judentum zu erinnern, sagte der Innsbrucker Bischof. Er erinnerte an Papst Johannes Paul II., der von den Juden als unseren älteren Geschwistern sprach. Darin komme eine sehr große Wertschätzung zum Ausdruck, die heute in der Kirche Standard sein müsse, so Glettler. Er erinnerte zugleich an den jahrhundertealten christlichen Antisemitismus, der auch mitverantwortlich für die Katastrophe der Shoah war.

(vatican news - hoe)

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08. November 2018, 09:07