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In der Vorweihnachtszeit plagen das Bistum Gurk in Österreich Finanzsorgen In der Vorweihnachtszeit plagen das Bistum Gurk in Österreich Finanzsorgen 

Bistum Gurk: „Es braucht Transparenz“

Kardinal Christoph Schönborn will sich für eine baldige Klärung der offenen Fragen im Bistum Gurk einsetzen. Wir haben bei Gabriel Stabentheiner nachgefragt, was denn eigentlich das Problem im Kärntner Bistum ist. Stabentheiner ist Betriebsratsvorsitzender für die hauptamtlich Beschäftigten in der Diözese; am Donnerstag hatte der Betriebsrat sich in einer Stellungnahme hinter den Diözesanadministrator Guggenberger gestellt.

Christina Höfferer - Vatikanstadt

Gabriel Stabentheiner: Ich bin Mitarbeiter der Diözese Gurk, im Kirchenbeitragsdienst tätig, und auch Betriebsratsvorsitzender für die hauptamtlichen Angestellten der Diözese.
Wir wollen in der Öffentlichkeit bewusstmachen, dass die kirchlichen Mitarbeiter voll und ganz hinter dem derzeitigen Diözesanadministrator stehen.

Hier zum Hören unser Interview:

Vatican News: Worum geht es jetzt konkret in Klagenfurt?

Gabriel Stabentheiner: Es geht darum, dass sich durch den Wechsel des bisherigen Bischofs Alois Schwarz nach Sankt Pölten die Notwendigkeit ergeben hat, die wirtschaftliche Situation und Gebarung des Mensalgutes des Bischofs vom Bistum Gurk aufzuarbeiten. Es gab schon während der Amtszeit des Bischofs viele Gerüchte, aber niemand hatte Einblick. Darum geht es jetzt, in einer offenen und transparenten Weise aufzuarbeiten.

Vatican News: Was ist das Problem?

Gabriel Stabentheiner: Das Problem scheint zu sein, dass in den letzten Jahren die eigentlich vorgesehenen Kontrollen des Mensalgutes nicht mehr stattgefunden haben, und dass eigentlich das Mensalgut des Bischofs laut Stiftung der heiligen Hemma vor circa tausend Jahren dazu dienen sollte, der Allgemeinheit zur Verfügung zu stehen. Man hatte den Eindruck, dass der Bischof nach Gutdünken mit dem Geld machte, was er für richtig hielt. Man wusste nicht, wieviele Erträge gibt es, und es wurden auch keine Patronatskirchen damit unterstützt, oder sonstige diözesane Anliegen. Das gilt es jetzt aufzuarbeiten und auch Vorkehrungen zu treffen, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiert.

Vatican News: In diesem Zusammenhang heben Sie die Arbeit des Diözesanadministrators Engelbert Guggenberger besonders positiv hervor.

Gabriel Stabentheiner: Er möchte jetzt nach diesen sieben Jahren Episkopat Schwarz dafür sorgen, dass die Kirche transparent und offen dargestellt wird, wie es sich in den heutigen Zeiten gehört.

Vatican News: Was ist also der Wunsch der Kärntner Katholiken?

Gabriel Stabentheiner: Der Wunsch der Kärntner Katholiken ist es, dass auch die finanziellen Belange der Kirche inklusive des Bistums offen und transparent für die Allgemeinheit zugänglich  und nachvollziehbar sind. Ich verbinde damit auch den Wunsch, dass es in Zukunft möglich sein sollte, auch unter einem Bischof, dass Transparenz Usus wird. Ich denke zurück an die Predigt von Papst Franziskus bei der Frühmesse, übertragen von Radio Vatikan, wo er über das Amt des Bischofs gesprochen hat. Wir hatten damals das Gefühl, dass er vielleicht den Akt aus Kärnten schon auf dem Tisch hat, denn, er seine Beschreibung, wie ein Bischof sein sollte, passt eins zu eins zur Kärntner Situation.

(vatican news)

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14. Dezember 2018, 11:44