Kardinal Marx: Papst offen für Diskussion um Sexualmoral
Dies berichtete die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. „Ich sehe, dass er da nicht so festgelegt ist“, erklärte der Münchner Erzbischof und Papstberater. Marx selbst habe schon mehrfach mit Franziskus über das Thema gesprochen. Sorgen machten Marx eher die „Kräfte, die meinen, wenn wir keine homosexuellen Priester mehr haben, wäre das ganze Missbrauchsproblem gelöst". Dagegen müsse er sich „verwahren", unterstrich der Kardinal.
Homosexuelle Priester „nicht gefährdeter als andere"
Homosexuell Priester seien in puncto Missbrauch „nicht gefährdeter als andere", fügte er hinzu. Die Frage sei, ob sie genauso sexuell enthaltsam leben könnten wie heterosexuelle Männer. Dies wolle Marx jedoch nicht beurteilen. Zugleich wandte er sich gegen die Abschaffung des Zölibats als Konsequenz aus der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz. Er könne nur warnen vor der Annahme, damit wären die Probleme gelöst. „Das gibt die Untersuchung nicht her", machte der Kardinal deutlich. Es müsse aber über die Lebensform und Ausbildung der Priester gesprochen und geklärt werden, ob diese „nicht zu Verschrobenheiten führt".
„Reformschritte, die tiefer gehen"
Marx kündigte an, er müsse die Deutsche Bischofskonferenz im Januar „für Reformschritte gewinnen, die tiefer gehen". Wie das im Grundsatz bereits Beschlossene konkretisiert werde, dazu erwarte er „heftige Kontroversen".
(kap/kna - hs)
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