Deutschland: Muslimische Mehrheit nicht ausschließen
In einem Interview des österreichischen Internetportals kath.net betonte er, dass eine Ursache für eine von manchen befürchtete Islamisierung weniger in der Attraktivität des Islam liege, sondern vielmehr an der „Lauheit der Christen“. Sie seien es, die „ihre Herkunft vergessen und ihren Glauben nicht mehr ernst nehmen“. Dies zeige sich besonders deutlich im Advent, denn für viele Muslime seien die Weihnachtsmärkte der Inbegriff christlicher Kultur schlechthin, und Weihnachten nähmen Glühweinfest wahr. „Das Eigentliche“ von Weihnachten bleibe dann völlig verborgen.
Nur kulturelles Nebeneinander möglich
Der christliche Glauben müsse „in seinem Reichtum, in seiner ganzen Schönheit“ ernst genommen und „frohen Sinnes“ gelebt werden, empfahl Voderholzer. Dann wirke er auch integrativ und könne andere Menschen überzeugen. „Solange wir den Eindruck vermitteln, dass wir selber gar nicht glauben, was wir glauben, werden wir uns nicht wundern dürfen, dass ein anderer vitalerer Glaube irgendwann einmal an unsere Stelle treten wird.“ Voderholzer geht davon aus, dass es beim Islam nicht um irgendwelche Bräuche, pro Kopftuch und contra Schweinefleisch gehe, sondern um das Gottesbild. Der christliche Glaube sei der Glaube an den dreifaltigen Gott. Ein kulturelles Miteinander von Christen und Muslimen hält der Bischof nicht für möglich, nur ein kulturelles Nebeneinander.
(kna - ck)
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