Erfurter Bischof kann sich verheiratete Priester vorstellen
„Zum kirchlichen Leben braucht es Priester“, so Neymeyr wörtlich. In der katholischen Kirche werde „schon lange“ über den Zölibat diskutiert. „Denn die Situation stellt sich in anderen Ländern wesentlich enger dar als in Deutschland. Am Amazonas zum Beispiel, wo Gemeinden einen Priester oft nur einmal im Jahr sehen, wenn überhaupt. Dort hätte man die Priester, die man braucht, wenn geeignete verheiratete Männer zum Priester geweiht werden könnten.“
Bischof Neymeyr geht davon aus, dass die Frage der sogenannten „viri probati“ bei der Sondersynode zum Amazonasgebiet im Oktober nächsten Jahres im Vatikan eine Rolle spielen wird. „Im Einzelfall“ könne er sich danach, je nach Ergebnis, auch verheiratete Priester im Bistum Erfurt vorstellen.
Allerdings hänge auch „nicht alles an den Priestern“. Aus seiner Sicht entdeckt die Kirche derzeit „die Würde aller Getauften wieder“ und hoffe darauf, „dass alle, Priester wie Laienchristen, an der Verwirklichung des Evangeliums mitwirken“.
„Kirche verändert sich, nicht nur von oben nach unten, sondern auch von unten nach oben“, so Neymeyr. „Da gibt es spannende Entwicklungen: Es läuft der erste Kurs zur Vorbereitung von Laien, die in unserem Bistum den Dienst der kirchlichen Bestattung übernehmen werden. Die Anregung dazu stammt aus den Gemeinden. Vor fünf Jahren hätte das hier noch niemand für möglich gehalten.“
(thüringische landeszeitung – sk)
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