Österreich: Kanzler Kurz nimmt Caritas gegen FPÖ-Kritik in Schutz
Dass er bisher nicht darauf reagiert habe, begründete er damit, dass er nicht der „Chefkommentator“ im Land sei. Kurz betonte auch, dass Kirche und die Caritas das Recht hätten, am politischen Diskurs teilzunehmen. Die Politik habe aber auch das Recht, nicht immer damit einer Meinung sein zu müssen.
Zur Aussage von Caritas-Präsident Michael Landau sagte Kurz, es stimme nicht, dass ein Kind mit 43 Euro auskommen müsse, auch wenn die Mindestsicherung das ab dem dritten Kind vorsieht.
Das Magazin „profil“ hat derweilen in seiner aktuellen Ausgabe eine vom Meinungsforschungsinstitut Unique research durchgeführten Umfrage präsentiert, wonach eine Mehrheit der Österreicher im Konflikt Caritas-FPÖ auf Seiten der Caritas steht. 43 Prozent unterstützen demnach die Caritas, 29 Prozent stützen die FPÖ-Sicht, 28 Prozent wollten keine Angabe dazu machen.
Auslöser des Konfliktes zwischen der Caritas und der FPÖ war ein Interview des Caritas Präsidenten vor Weihnachten gewesen. Dieser hatte der Regierung mit Blick auf die Reform der Mindestsicherung „schwere Empathiedefizite" vorgeworfen. Besonders die vorgesehenen Kürzungen für „klassische Familien“ seien aus Sicht der Caritas nicht nachvollziehbar. Führende FPÖ-Politiker hatten daraufhin die Caritas als „profitgierig" betitelt und ihr unterstellt, Bestandteil einer „Asylindustrie" zu sein.
(kathpress/caritas – rl)
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