Österreicher beim Weltjugendtag: „Wertvolle Erfahrung“
Rebecca Lo Bello - Vatikanstadt
Direkt vor ihrem Abflug nach Panama haben wir sie telefonisch erreicht und sie gefragt, warum ausgerechnet österreichische Jugendliche am weit entfernten Weltjugendtag in Panama teilnehmen sollten.
„Ich finde es deshalb wichtig, weil der Weltjugendtag immer ein Ereignis der Weltkirche ist. Diese Erfahrung zu machen ist nicht nur besonders, sondern kann manchmal sogar ausschlaggebend für den eigenen Glauben und das eigene Leben sein. Für Jugendliche aus allen Ländern, dementsprechend auch aus Österreich, ist der Austausch mit den anderen Kulturen und mit den anderen Jugendlichen sehr wichtig, auch diese tiefen Glaubenserfahrungen, die nicht selten auch mal Berufungen hervor kommen lassen. Ich glaube, dass das die österreichischen Jugendlichen ganz besonders bereichern kann.“
Insbesondere der Ausrichtungsort Panama biete jungen Menschen die Chance, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und neue Wege des Glaubens kennenzulernen, zeigte sich Sylvia Buhl überzeugt:
„Ich glaube, ganz besonders sind die Begegnung mit den Jugendlichen und der Kultur - zu verstehen, wie dort der Glauben in Pfarreien und untereinander gelebt wird […]. Ich denke, dass das ein ganz großes Highlight ist, das auch unsere Strukturen in europäischen und insbesondere österreichischen Kirchen lebendiger gestalten und inspirieren kann. Es kann dazu motivieren, sich einzubringen, wie auch die Begegnungen mit den Pfarren, mit den Gastfamilien und dem Papst selbst.“
In armen Gastfamilien den eigenen Lebensstandard runterschrauben
Vor allem das Leben in den Gastfamilien biete die Möglichkeit, in völlig fremde Lebenswirklichkeiten einzutauchen.
„In Europa und auch in Österreich haben wir ja einen sehr hohen Lebensstandard. Wenn man sich dann in den Gastfamilien auf sehr wenig beschränken muss, oftmals weil die Familien ärmlich sind, dann muss man den eigenen Standard etwas herunterschrauben und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ich glaube, dann nimmt auch das Ausleben des Glaubens und das Verhältnis zu Gott ganz anders wahr. Natürlich ist auch der Panamakanal und für einige Gruppen die Begegnung mit indigenen Völkern von großer Bedeutung.“
Als besondere Merkmale sieht Sylvia Buhl auch, dass Momente der Freude und der tiefen Reflexion miteinander verbunden werden.
„Sie erfüllen alle Teilnehmenden mit Freude und mit Energie. Sie geben auch Zeit und Raum, um nachzudenken und sich beschenken zu lassen. Das ist gerade deswegen wichtig für die Jugendlichen, da wir uns ja im Prozess der Jugendsynode befinden. Es handelt sich also um einen längerer Weg, auf dem der Weltjugendtag nur ein weiterer Baustein ist,“ so die Nationalkoordinatorin gegenüber Vatican News.
Intensive Zeit der Vorbereitung
Abgesehen von den organisatorischen Aspekten habe man sich in Österreich auch emotional auf die Reise eingestimmt:
„Ich weiß von einigen Gruppen, dass sie bereits Vortreffen mit ihren Pilgern organisiert haben, um sich auf das Land einzustellen, auch mit kulturellem Essen und Musik. Dort wurden dann auch die Informationen weitergegeben. Von einer Gruppe weiß ich, dass sie schon seit Monaten eine WhatsApp-Gruppe hat. Dort tauschen sich die Teilnehmer rege über alles aus, was sie so über Panama lesen und teilen die Vorfreunde miteinander.“
Hintergrund
Seit November 2016 ist Sylvia Buhl für die Koordinierungsstelle „Jakob“ für Jugend-Apostolate katholischer Orden und Bewegungen der österreichischen Bischofskonferenz tätig. Der Weltjugendtag findet vom 22. bis 27. Januar in Panama-Stadt statt. Schätzungsweise werden mehr als 200.000 Menschen aus insgesamt 150 Ländern an der christlichen Großveranstaltung teilnehmen.
(vatican news)
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