Wiener Erzbischof: Machtverlust der Kirchen ist Chance
Dankbar könnten die verschiedenen christlichen Kirchen heute feststellen, dass sie friedlich miteinander leben können. Dies sei im Rückblick keine Selbstverständlichkeit, zumal „jede Kirche von anderen Kirchen in der Vergangenheit verfolgt wurde und selbst verfolgt hat“. Im Hintergrund sei dabei meist eine weltliche Macht gestanden, die Christen für politische Zwecke missbraucht habe, so Schönborn vor den Spitzen der Ökumene im Wiener Erzbischöflichen Palais.
Eine „Marginalisierung der Kirchen, die oft weh tut“, habe diese „an den Rand gerückt“, so der Wiener Erzbischof, der darin aber auch einen tieferen Sinn erkannte. So seien die „Kirchen jetzt näher dort, wo der Herr selbst war: am Rand“. So habe sich Jesus am Beginn seines öffentlichen Wirkens bei der Taufe am Jordan bewusst unter die Sünder eingereiht. Für die Kirchen könne der Machtverlust daher auch als eine „gnadenhafte Zeit“ begriffen werden, denn: „Das Zeugnis des Evangeliums bekommt aus dieser Machtlosigkeit seine volle Kraft.“
(kap – rl)
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