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Deutsche Bischöfe uneins über Wege aus der Krise

Vier deutsche Bischöfe haben in einem internen Papier der katholischen Kirche in ihrem Land eine „existenzielle Krise“ bescheinigt. Sie verlangten eine „synodale Veranstaltung“, also eine breite Debatte unter Mitwirkung katholischer Laien und mit verbindlichen Beschlüssen, seien damit aber bei der letzten Vollversammlung der Bischofskonferenz gescheitert, berichtet die „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“ am Mittwoch.

Die vier beteiligten Bischöfe sind demnach Peter Kohlgraf von Mainz, Franz-Josef Overbeck von Essen, Karl-Heinz Wiesemann von Speyer und Stefan Oster von Passau. Das Papier der Bischöfe soll ohne Abstimmung wieder zurück in die Schublade gewandert sein. Der Sprecher der Bischofskonferenz Matthias Kopp wollte den Vorgang nicht kommentieren.

Die Kirche befinde sich „in einer existenziellen Krise, die vom Missbrauchsskandal nicht ausgelöst ist, hierin wohl aber einen Brennpunkt findet", heißt es in dem Papier, aus dem die „Zeit“-Beilage zitiert. „Leben und Reden fallen in der Kirche weit auseinander." Es gehe jetzt darum, eine „Isolation der Bischöfe" aufzuheben. Nötig sei ein kirchlicher Wandel, „der mit einem Mentalitätswandel (Demut) der Verantwortlichen beginnen muss".

Am Ende einer Synode könnten auch „regionale Lösungen" stehen

Den Ausweg aus der Krise beschreiben die vier Bischöfe als annähernd demokratischen Prozess: Das „Suchen und Ringen um Lösungen“ müsse „offen, transparent und partizipativ gestaltet“ werden. Am Ende einer Synode könnten auch „regionale Lösungen" stehen, so der interne Brief der vier Bischöfe.

In zwei Wochen treffen sich auf Einladung von Papst Franziskus die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen der Weltkirche, um über Konsequenzen die Missbrauchskrise zu beraten. Anfang März kommen die deutschen Bischöfe zu ihrer nächsten Vollversammlung in Lingen im Emsland zusammen. Ein offener Brief an Kardinal Marx, den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, der als solcher an der Kinderschutzkonferenz im Vatikan teilnimmt, hatte am Wochenende für Aufsehen gesorgt. Das Schreiben von neun Unterzeichnern, darunter Ansgar Wucherpfennig, hat inzwischen weitere Unterstützer gefunden, aber auch Kritik von konservativer Seite ausgelöst. Ein Vorwurf: Der Missbrauchsskandal werde für altbekannte Reformideen aus dem liberalen Spektrum „instrumentalisiert". 

(die zeit/vatican news – gs)

 

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07. Februar 2019, 10:52