D: Erzdiözese Freiburg vor radikalem Strukturwandel
Das Ausmaß des Schwundes in Freiburg: Die Anzahl der Katholiken sank von 1,984 Millionen im Jahr 2010 auf zuletzt 1,87 Millionen. 2030 könnten es weniger als 1,6 Millionen sein, so Burger. 2017 besuchten 165.000 Gläubige regelmäßig die Sonntagsgottesdienste, 50.000 weniger als im Jahr 2010. Priesterberufungen sind absolute Mangelware, und auch die Zahl der anderen kirchlichen Mitarbeiter sinkt. Die gesellschaftliche Bedeutung und das Gesicht der Kirche werden sich vor diesem Hintergrund radikal ändern, darin ist man sich im Erzbistum einig.
Als erste Reaktion der Erzdiözese sollen in den kommenden Jahren zunächst die Pfarreien drastisch reduziert werden: Die rund 1.000 Pfarreien, die in 224 Seelsorgeeinheiten zusammengeschlossen sind, sollen zu nur vierzig XXL-Pfarren zusammengeführt werden. Kritiker befürchten, dass darunter die persönliche Seelsorge bzw. der persönliche Kontakt zwischen Seelsorgern und Gläubigen leiden werde.
Die Kirchenleitung verweist indes darauf, dass die neuen Großpfarren auch dem Kirchenrecht geschuldet seien, welches zwingend eine Leitung durch einen Priester vorschreibt: „Und ich stehe in der Pflicht, die Diözese im Rahmen des Rechts in die Zukunft zu führen“, so Burger.
Debatten dürften an Schärfe gewinnen
Die Debatten dürften an Schärfe gewinnen, wenn es in den nächsten Wochen darum geht, die geografischen Zuschnitte der neuen Großpfarren abzustecken. Dies zeigen auch die Erfahrungen anderer Diözesen, die bereits in ähnlichen Strukturreformen stecken. In Freiburg soll es bereits bis zum Sommer ein erstes Konzept geben.
(kna - ck)
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