Deutsche Bischöfe wollen 30 Prozent Frauen in Führungspositionen
„Das Entscheidende ist, dass die Verantwortungsträger, Bischöfe, Generalvikare, Personalchefs auch wirklich den Willen haben. Das ist letztlich eine Sache der Haltung und des Willens“, so Bode an diesem Dienstag auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Lingen.
In den deutschen Bistümern ist die Zahl der Frauen in der obersten, Laien zugänglichen Ebene – direkt unterhalb des Generalvikars – in den vergangenen fünf Jahren von 13 auf 19 Prozent gewachsen. „Das ist nicht nichts, aber das ist bei weitem nicht zufriedenstellend, wir wollten eigentlich schon bei wenigstens 30 Prozent sein, denn erst dann verändert sich etwas in einer Gruppe, dass das wirklich auch wirksam ist“, sagte der Bischof.
Der Mangel an Priestern erfordere heute in jedem Fall kreative Lösungen zusammen mit den Getauften .„Wir müssen sehen, wo ist das Weiheamt wirklich erforderlich, und wo können wir die verschiedenen Fähigkeiten und Charismen von Männern und Frauen in der rechten Weise einsetzen.“
Geteilte Leitung - ein Zukunftsmodell?
Etliche deutsche Bistümer erwägen derzeit neue Formen von geteilter Leitung, fuhr Bode fort. Im Erzbistum München und anderen Diözesen sei ein Modell im Gespräch, das neben dem Generalvikar – dem Stellvertreter und Verwaltungsleiter des Bischofs – eine Person zur Moderation der Kurie vorsieht. „Den ganzen Bereich der Verwaltung kann dann ein Mann oder eine Frau übernehmen. Manchmal lehrt uns eben die Not manches, da wird das genau bedacht, ob das wirklich ein Kleriker machen muss – so herum muss man eigentlich heute fragen“, sagte Bode.
In den meisten der 27 Bistümer in Deutschland gibt es heute zumindest eine Frau in der oberen Leitungsebene, sagte bei der Pressekonferenz Andrea Qualbrink, die im Auftrag der Bischofskonferenz eine 2018 veröffentlichte entsprechende Studie durchführte. „Frauen sind aber unterrepräsentiert, und je höher die Verantwortung, desto weniger Frauen sind vorhanden. Aber es gibt eine Erhöhung seit 2013, das ist ein erster guter Schritt, dem weitere folgen müssen.“
(vatican news - gs)
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