Weltfrauentag: Aufholbedarf auch bei Digitalisierung
Aufholbedarf bestehe nicht nur beim Zugang zu Bildung, Gesundheit und Jobs, sondern auch bei der Digitalisierung. Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Präsidentin von Brot für die Welt, sagt dazu: „Digitalisierung könnte Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern neue Zugänge zu Informationen, Dienstleistungen und auch viele neue berufliche Möglichkeiten eröffnen.“ Doch solange die Digitalisierung bei vielen Frauen gar nicht ankomme, werde sich die Kluft zwischen den Geschlechtern weiter vertiefen.
Internetzugang für Frauen: 23 Prozent weniger als bei Männern
Nach Angaben des Weltverbands der Mobilfunkanbieter GSMA besitzen inzwischen 1,7 Milliarden Frauen in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen ein Mobiltelefon, und mehr als eine Milliarde geht mobil ins Internet. Der Abstand zu den Männern beträgt jedoch zehn Prozent, beim Internet sogar 23 Prozent. Besonders groß sei die Kluft in Südasien und Subsahara-Afrika. Abgehängt sind vor allem Frauen über 45 auf dem Land, die kaum lesen und schreiben können und die kein Einkommen haben.
Nicht nur der Zugang, auch die nach wie vor gesellschaftlich fest verankerten Geschlechterstereotype bei Ausbildung und Berufswahl von Mädchen und jungen Frauen vertiefen die Kluft zwischen den Geschlechtern. So sind Frauen in der Informations- und Kommunikationstechnologie unterrepräsentiert. In den OECD-Ländern ziehen weniger als fünf Prozent der Mädchen Ingenieurs- oder Computerwissenschaften als Berufsfelder in Betracht. Hier wirken bestehende Geschlechterungleichheiten ungebrochen weiter.
(pm – mg)
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