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Teilnehmer der Aktion „Berlin trägt Kippa“ Teilnehmer der Aktion „Berlin trägt Kippa“ 

D: „Antisemitismus ist bei uns unerträglich“

In Nürnberg hat die diesjährige Woche der Brüderlichkeit begonnen. Es geht um die größte christlich-jüdische Begegnungsinitiative in Deutschland. Für den Bischof von Münster, Felix Genn, ist die diesjährige Ausgabe besonders wichtig.

Zur Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Nürnberg, dass Gläubige und Nichtgläubige gemeinsam gegen Antisemitismus kämpfen sollten. Denn Antisemitismus sei noch nicht überwunden. Dem stimmt auch der Bischof von Münster, Felix Genn, zu:

„Antisemitismus ist überall, aber gerade in Deutschland unerträglich. Ich komme aus der Nachkriegsgeneration, wir haben uns geschworen: Das nie wieder. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass das wiederkommt. Wer die Juden beschimpft, der beschimpft auch uns!“

Zum Nachhören

Die Woche der Brüderlichkeit steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mensch, wo bist du? Gemeinsam gegen Antisemitismus“. An diesem Montagabend steht eine Begegnung zwischen Christen, Juden und allen Freunden der christlich-jüdischen Zusammenarbeit im Rathaus in Münster auf dem Programm.

Sumpf des Antisemitismus trocken legen

„Gerade in unserer Zeit und in Deutschland in besonderer Weise nach den Schrecken des Holocaust erfahren zu müssen, dass es immer noch Antisemitismus gibt, dass es Menschen gibt, die offensichtlich nichts gelernt haben aus diesen Schrecken. Deshalb kann man nur bewundern, wie diese Frauen du Männer aus dem Judentum wie auch aus den christlichen Konfessionen zusammenarbeiten und alles tun, um den Sumpf dieses Denkens und dieses Fühlens trocken zu legen. Ich hoffe, dass es einigermaßen wenigstens ansatzweise gelingt, und es ist wichtig, das der kommenden Generation weiterzugeben, die das ja eigentlich nur aus Geschichtsbüchern noch kennt.“

Seit 1952

Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres die Woche der Brüderlichkeit. In allen Teilen des Landes werden aus diesem Anlass Veranstaltungen durchgeführt, um auf die Zielsetzung der Gesellschaften und auf ihr jeweiliges Jahresthema hinzuweisen. Im Rahmen der zentralen Eröffnungsfeier wird die Buber-Rosenzweig-Medaille an Persönlichkeiten und/oder Organisationen verliehen, die sich im christlich-jüdischen Dialog außerordentliche Verdienste erworben haben. In diesem Jahr erhalten die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) und das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC) die Buber-Rosenzweig-Medaille 2019.

(pm - mg)

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11. März 2019, 11:53