Ordensschwester: Fühle mich unwohl mit „Maria 2.0“
In einem Gastkommentar für das Kölner Domradio heißt es: „Nein, ich mache nicht mit beim Kirchenstreik, weil es den bei uns in Dänemark nicht gibt – aber auch wenn ich in Deutschland wäre, würde ich weiterhin zur Messe gehen, die Kirche zum Gebet und Gottesdienst betreten.“ Und weiter: „Denn eine Bestreikung dieser meiner wichtigsten Lebensquelle als Katholikin wäre für mich wie ein geistlicher Hungerstreik, dessen Sinn und Zweck mir nicht klar ist.“
Unwohl sei ihr auch bei den Forderungen beziehungsweise bei der Zusammensetzung der Themen: „Handelt es sich hier um einen Rundumschlag, bei dem möglichst alle strittigen Themen endlich (wieder) einmal aufs Tablett gebracht werden sollen?“, fragt Kaschner. „Denn was sonst hätte die Forderung nach einer völligen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle (die ich voll und ganz unterstütze) mit dem Priestertum für Frauen und mit der Abschaffung des Zölibats zu tun?“ Sie ergänzte zudem, dass es bei der Weihe nicht um ein „Menschenrecht“ und nicht um ein „Machtinstrument“ gehe.
Frauen haben mit eigenem Charisma die Kirche geformt
Kaschner fragt zudem, ob Frauen nicht genauso wie Männer Dienste und Ämter in der Kirche übernehmen könnten, etwa im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand, als Pastoral- und Gemeindereferentinnen, Lektorinnen und Gottesdienstleiterinnen. „Können Sie hier keine Verantwortung übernehmen und Kirche mitgestalten?“
Zugleich betonte Kaschner: „Natürlich bedarf es in unserer Kirche eine Stärkung der Rolle der Frau – auch in leitenden Ämtern und Diensten.“ Viele leitende Positionen innerhalb der Kirche, auch innerhalb des Vatikan, könnten und müssten für geeignete Frauen geöffnet werden. „Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir Frauen in der Kirche unsere Rolle einnehmen, die sich nicht über das Streben nach dem Priesteramt definiert.“ Frauen hätten „ihr eigenes Charisma, mit dem sie über Jahrhunderte hinweg die Kirche geformt, gestaltet und bereichert haben“.
(domradio/kna – mg)
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