D: Religionslehrer fordern Umdenken bei Sexualmoral
In einem offenen Brief des Bundesverbands der katholischen Religionslehrer und -Lehrerinnen an Gymnasien haben sie zehn Reformanliegen formuliert. Sie wollen sich damit an dem „synodalen Reformweg“ beteiligen, den die deutschen Bischöfe angekündigt hatten. Sie wollten ihre „theologische und pädagogische Expertise“ einbringen, wenn klare Schritte in ihrem Sinne erfolgten, „aus der Verantwortung heraus, dabei mitzuhelfen, dass die Kirche als glaubwürdige Gemeinschaft der Glaubenden zukunftsfähig wird“.
Religiöse Bildung in einer pluralen Umgebung
Zu ihren Forderungen zählt neben Neubewertungen bei Themen der Sexualmoral ein Ende des repressiven Umgangs mit „innovativ denkenden“ Theologen. Kritik und Selbstkritik sollten Schritte zu einer lernenden und dienenden Kirche eröffnen, „die den Jesus der Evangelien in den Mittelpunkt stellen“. Die rund 70.000 katholischen Religionslehrkräfte begegneten gerade an öffentlichen Schulen einer weltanschaulichen Pluralität. In diesem Kontext könnten sie grundlegender Werte und Tugenden nicht vermitteln, wenn diese etwa wegen „religiöser Machtaufladung in einem klerikalistischen priesterlichen Selbstbild“ von der Amtskirche konterkariert würden.
Den Brief unter der Überschrift „Zukunft der katholischen Kirche – Wie geht's weiter? Religionslehrer beziehen Position!“ unterzeichneten Mitglieder des Bundesverbandes sowie der Bundes- und Landesverbände. Der konfessionsspezifische Religionsunterricht ist in den meisten deutschen Bundesländern ordentliches Regelfach. Religionslehrkräfte unterrichten nach einem mehrjährigen Theologiestudium mit kirchlicher Beauftragung.
(katholisch.de / vatican news – fr)
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