D: „Dem Populismus widerstehen“ – Bischöfe gegen Rechts
Das Dokument mit dem Titel Dem Populismus widerstehen ist in Zusammenarbeit von Migrations-, Pastoral- und Justitia-et-Pax-Kommission entstanden und wurde von deren leitenden Bischöfen Heße, Bode und Ackermann vorgestellt. Sie sehen im Populismus eine tagtägliche Verführung zu „Schwarz-Weiß-Malerei und neuer Kleingeistigkeit“, die in einer komplexer werdenden Welt „zu einfache Antworten“ verspreche.
Ängstliche Verbissenheit hilft nicht
Zwischen katholischer Tradition und Populismus erkennen sie einen Widerspruch: „Wir denken an das fundamentale Gebot der Nächstenliebe, die gerade auch den erreicht, der uns vielleicht am fernsten steht, der aber in seiner Hilfsbedürftigkeit uns zum Nächsten wird“. Während populistische Bewegungen mit der Angst vor dem Niedergang einhergingen, stehe die Kirche für die Hoffnung: „Unser Glaube steht für das Vertrauen in einen Gott, der nicht Angst und Schrecken verbreitet, sondern Zuversicht: die Zuversicht, dass bei der Lösung der Probleme unserer Zeit keine ängstliche Verbissenheit um sich greifen muss“.
Den Seelsorgenden raten die Bischöfe, auch mit Menschen mit populistischen Tendenzen ins Gespräch zu kommen. Flüchtlingsbischof Heße beschrieb bei der Vorstellung des Dokuments den Rechtspopulismus als „kein rein abstraktes Phänomen“, sondern als „ganz konkrete Bedrohung“, die besonders geflüchtete Menschen und Ehrenamtliche wahrnähmen. Die Bischöfe wollen mit der Arbeitshilfe „geistlich und argumentativ den Rücken stärken“ in einem verbreiteten „Klima der Feindseligkeit“. Das Dokument enthält daher Anregungen für Diskussionen und Aktivitäten, Hintergrundinformationen und Argumente und stellt beispielhafte kirchliche Initiativen vor.
Populismus in den eigenen Reihen
Thematisch befasst sich die Arbeitshilfe mit Rechtspopulismus, Migration und Flucht, Genderfragen, nationaler und sexueller Identität. Die Bischöfe geben zu, dass der Rechtspopulismus auch in der Kirche vorkommt: „Es gibt auch diejenigen, die die Sorge um den Verlust einer christlichen Identität instrumentalisieren, um überhaupt gegen Muslime und Andersdenkende oder gegen moderne Familienbilder und Rollenveränderungen in der Gesellschaft oder gegen Homosexuelle und Menschen mit anderen sexuellen Identitäten zu hetzen“.
(dbk / vatican news – fr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.