D: Gegen Polarisierung und Spaltung
„Die Kirche ist Zeichen und Werkzeug der Einheit“, sagte der Erzbischof von München und Freising, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, in seiner Predigt zum Fronleichnamsfest am Donnerstag auf dem Münchner Marienplatz.
„Wollen wir Teil oder Lösung des Problems sein, spalten oder zusammenführen?“, fragte der Kardinal und betonte: „Unser Auftrag ist ganz klar: Wir sollen Werkzeug der Einheit sein, das muss sichtbar werden im Reden und im Handeln. Das ist Evangelisierung.“
Sorge über eine Sprache der Grabenkämpfe in der Kirche
Es sei einfach, die Welt und die Probleme zu beklagen, „besser ist es aber, sich auf den Weg zu machen und für die Einheit der Menschheitsfamilie zu wirken.“ Auch vom ökumenischen Weg zu einer Einheit der Christen wolle er sich „nicht abbringen lassen“, unterstrich Marx. Zugleich drückte er seine Sorge darüber aus, dass auch „innerhalb der Kirche teilweise eine Sprache der Polarisierung, der Grabenkämpfe herrscht“.
Der Erzbischof erinnerte daran, dass Christus „nicht von ungefähr das Zeichen des Mahles, des gemeinsamen Tischs“ gewählt habe. Es sei „ein zutiefst menschliches Zeichen, das über alles Menschliche weit hinausweist“. Beim gemeinsamen Mahlhalten begegne man sich „auf Augenhöhe miteinander“. Die Eucharistie sei „kein geschlossener, andere abwehrender Kreis“. Gerade an Fronleichnam mit der Eucharistiefeier und der anschließenden Prozession müsse deutlich werden, dass es sich um eine Einladung handle, „vom Tisch des Herrn hinauszugehen in die Stadt, in die ganze Gesellschaft“, so Marx.
(pm – sk)
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