Österreich: Vatikanische Frauenfußballmannschaft verlässt nach Affront den Platz
Nach einem gemeinsamen Gottesdienst und einer Segnung des Sportplatzes sollte das Freundschaftsspiel am frühen Nachmittag stattfinden. Doch während die Hymnen erklangen, zeigten einige der Spielerinnen die auf ihren Körper gepinselten Botschaften. Auch ein paar Teilnehmer im Publikum wollten sich die Gelegenheit zu etwas Aufmerksamkeit nicht entgehen lassen und hatten Transparente entrollt, auf denen Regenbogenfarben und anti-homophobe Sprüche zu sehen waren. Unter den Zuschauern befand sich auch der neue Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana. Angesichts der unpassenden Provokationen entschieden sich die Vatikanspielerinnen das Match abzusagen.
Den an der Aktion beteiligen österreichischen Spielerinnen scheint die Tragweite ihrer Aktion jedoch offenbar überhaupt nicht klar gewesen zu sein. Stellvertretend für die Gruppe erzählte Luise H. in einem Interview mit dem österreichischen Sender ORF, dass sie gerne das Fußballmatch gespielt hätten. An die Journalisten wurden die Aktion erläuternde Flugblätter verteilt: Mit der ablehnenden Position der Kirche zur Abtreibung und zur gleichgeschlechtlichen Ehe könnten sich die Aktivistinnen nicht identifizieren, hieß es dort. „Dass der Zeitpunkt der Aktion während des Abspielens der vatikanischen Hymne und in Anwesenheit des apostolischen Nuntius dem Sportgedanken abträglich sein und viele Arbeitswochen an Vorbereitungen zunichtemachen könnte, sei ihnen nicht bewusst gewesen“, berichtete der ORF.
Es bleibt die traurige Tatsache, dass ein Fußballspiel, mit dem Fairplay und die verbindende Wirkung des Sports hätten demonstriert werden sollen, vielmehr genutzt wurde, um politische Botschaften unterzubringen, auf die in diesem Rahmen nicht angemessen geantwortet werden konnte.
(vatican news/kap - cs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.