Österreich: Aus für Theologie-Standort St. Pölten
Die Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) der Diözese St. Pölten/Niederösterreich wird - nach fast 50-jährigem Bestehen - mit Ende des Studienjahres 2019/20 geschlossen. Wie das Ordinariat mitteilte, erfolgt die „Sistierung“ (Stilllegung) der Hochschule auf Empfehlung des diözesanen Wirtschaftsrats und nach Rücksprache mit der vatikanischen Bildungskongregation.
Die Zukunft der PTH war in den zurückliegenden Jahren immer wieder ein Thema. Die jetzige Entscheidung sei jedoch „trotz aller Bemühungen (...) unumgänglich“, erklärte der St. Pöltner Bischof. „Diese Entscheidung treffe ich durchaus schweren Herzens“, betonte Alois Schwarz, der im Juli 2018 von Gurk-Klagenfurt nach St. Pölten gewechselt hatte. Die Diözese müsse aber „ganz genau hinschauen, ob und welche Angebote der Kirche weiter sinnvoll sind, und mit dem diözesanen Haushalt verantwortungsvoll umgehen“.
112 Studierende
An der PTH lehren derzeit elf Professoren, darunter zwei Frauen, und zwei Außerordentliche Professoren sowie zehn Wissenschaftler mit Lehraufträgen. Im aktuellen Studienjahr sind 112 Studierende an der PTH St. Pölten eingeschrieben. Angeboten wird das Studium der Fachtheologie, der Religionspädagogik und ein Magister-Lehrgang Kirchenrecht sowie verschiedene Kurse zur akademisch-theologischen Erwachsenenbildung.
Grundsätzlich sei abzuwägen gewesen, ob es am Standort St. Pölten ein eigenes Vollstudium Fachtheologie brauche: „Es ist sinnvoll, Synergien in der Bildungslandschaft zu heben und zu nutzen. Es gilt auch darüber nachzudenken, ob jede Diözese alles anbieten muss“, so Bischof Schwarz. Fachtheologie bieten unter anderem die nahe gelegene Universität Wien sowie die private Katholische Universität Linz (KU) an. Für Priesteramtskandidaten, Ordensleute und angehende Diakone gibt es außerdem an der Hochschule Heiligenkreuz ein eigenes Angebot.
Bis zur Schließung können noch Prüfungen abgelegt werden
Mitarbeiter und Studierende wurden von PTH-Rektor Josef Kreiml, seit 2003 Fundamentaltheologe an der Einrichtung, über die Schließung der Hochschule informiert. Bis dahin können Prüfungen noch regulär abgelegt und Studien abgeschlossen werden, heißt es. Einzelne Prüfungen könnten im Bedarfsfall auch noch nach 2020 abgelegt werden. Den Studierenden wurde nahegelegt, ihr Studium nach der Schließung an einer anderen Hochschule oder Universität fortzusetzen. Dies soll durch die Anerkennung bereits abgelegter Prüfungen an anderen akademischen Einrichtungen möglich sein.
(kap – sk)
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