Kinderschutzexperte P. Zollner: „Prävention wirkt“
Er beschreibt die Aufgabe des „Centre for Child Protection“ als Bewusstseinsbildung für die Kirche und als Ausbildungsprogramm für Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das Ziel: „Alles tun, damit Kinder sicher sind und sicher aufwachsen können“.
Um das Wissen zu verbreiten, nutze das Zentrum unter anderem das große Netzwerk des päpstlichen Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“, erläutert der Jesuitenpater. Die auch über digitale Programme verfügbaren Schulungen erreichten damit „auch die Leute direkt vor Ort in den verschiedenen Kontinenten und Sprachen“, so Zollner. Wer den Diplom- oder Masterkurs in Kinderschutz absolviert hat, könne in Orden und Ortskirchen besondere Verantwortung für den institutionellen Kinderschutz und zur Verhinderung von Missbrauch übernehmen. Der Vizerektor der römischen Jesuitenuniversität ist auch Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission.
Vom Kopf zum Herzen zum Handeln
Doch, so gibt der deutsche Theologe und Psychologe zu, „die reine Übermittlung von Wissen“ reiche noch nicht für einen Bewusstseinswandel. Wie das Wissen Gewissen und Handeln verändern kann, sei daher die große Frage bei der Überarbeitung des Studienprogramms. Außerdem wünscht er sich noch mehr „gegenseitige Kommunikation“ zum besseren Austausch der Kenntnisse und Erfahrungen zwischen Einrichtungen, Orden und Ortskirchen.
Auch wenn Zollner eingestehen muss, „dass es trotz aller Präventionsarbeit, die wir leisten, nie zu einer vollständigen Ausrottung des Bösen kommen wird“, ist er sicher: „Prävention wirkt“. Zufrieden stellt der Jesuitenpater schließlich die wachsende Aufmerksamkeit für Machtmissbrauch fest, „womit die enge Definition von sexualisierter Gewalt aufgesprengt wird und auch andere Formen von Missbrauch sanktioniert werden“.
(Sternsinger – fr)
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