Marx: „Neuevangelisierung wird wichtige Rolle beim Synodalen Weg spielen“
„Natürlich werden wir intensiv arbeiten an der Präambel des Synodalen Weges – dort ist das Thema Neuevangelisierung klarerweise zentral. Der Papstbrief wird uns intensiv beschäftigen; wir wollen versuchen, die breite Rezeption hineinzunehmen. Das Thema Evangelisierung ist natürlich wichtig, das habe ich auch mit dem Papst besprochen. Aber wir müssen auch über die Hindernisse zur Evangelisierung sprechen, denn wie kann man evangelisieren, wenn man seine Glaubwürdigkeit verloren hat?“
Einfache Antworten auf die schwierigen Fragen, die sich der Kirche stellten, gebe es nicht; zentral sei es, verlorene Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen, so Marx vor Journalisten. „Wie können wir zeigen, dass das Miteinander in der Kirche nicht darin besteht, dass die einen befehlen und die anderen gehorchen? ‚Bei euch soll es nicht so sein‘, sagt Jesus!“
Gespräche in Rom: „Es gibt kein Stoppschild“
In Rom habe er nur Gespräche „über vorhandene Missverständnisse“ geführt, was den „Synodalen Weg“ betreffe. „Es gibt kein Stoppschild. Es gab eine konstruktive Begegnung mit Kardinal Ouellet und dem Papst.“ Darüber werde er die Bischöfe in den nächsten Tagen ausführlich informieren.
„Der Papst hat in seinem Brief eigentlich die Türen geöffnet. Er weist auf Punkte hin, die wir im Auge behalten sollen – die uns auch nicht fremd sind, sondern die wir akzeptieren. Wir wollen in der Gemeinschaft der ganzen Kirche bleiben. Dass Evangelisierung für uns wichtig ist – das ist eine Selbstverständlichkeit. Ich weiß gar nicht, wie man daran zweifeln kann!“
„Auch bei Bischofssynoden geht es heftig zu“
Man müsse beim ‚Synodalen Prozess‘ über alles reden können. „Wenn man in diesen Prozess reingeht und schon weiß, was rauskommen muss, dann hat das ja keinen Sinn.“ Auch bei den Bischofssynoden, die er bisher erlebt habe, sei es jedesmal „heftig“ zugegangen. „Wir haben ja keine Synode auf den Weg gebracht – wir wollen freier bleiben und uns nicht in ein Verfahren hineinzwängen lassen, wir müssen vorankommen.“
Natürlich dürfe man auch als Ortskirche für Änderungen am Kirchenrecht werben, so Marx. „Ich sehe, dass die Weltkirche sowieso schon in Bewegung ist. Wir bringen etwas ein für die Weltkirche.“
Kardinal Marx wies gleichzeitig die Kritik zurück, dass die Bischöfe die Missbrauchsskandale in der deutschen Kirche noch gar nicht aufgearbeitet hätten.
(vatican news – sk)
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