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D: Kardinal Marx erklärt „synodalen Weg” der deutschen Kirche im Vatikan

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, will nächste Woche im Vatikan klärende Gespräche über den „synodalen Weg“ führen. Anlass ist ein kritischer Brief der vatikanischen Bischofskongregation, teilte die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Freitag mit.

Der „synodale Weg“ der deutschen Bischöfe und des Katholiken-Dachverbands ZdK müsse „im Einklang mit der Weltkirche beschritten werden", schreibt der Präfekt der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Ouellet verweist auf den mahnenden Brief, den Papst Franziskus im Juni an die Katholiken in Deutschland gerichtet hatte; dieser Brief war unterschiedlich interpretiert worden.

Ouellets Brief liegt ein Gutachten des Päpstlichen Rates der Gesetzestexte bei. Dieses stellt die Verbindlichkeit des „synodalen Weges“ in Frage. Die verhandelten Themen beträfen die Weltkirche und könnten daher „nicht Gegenstand von Beschlüssen und Entscheidungen einer Teilkirche sein“, ohne gegen den Willen von Papst Franziskus zu verstoßen. Zudem habe eine Gleichberechtigung von Bischöfen und Laien bei den Abstimmungen kirchenrechtlich keinen Bestand. Die Synodalität, von der Papst Franziskus spreche, sei „kein Synonym für Demokratie oder Mehrheitsentscheidungen“, sondern verstehe sich „als andere Art der Teilnahme an Entscheidungsprozessen“.

Etwaige Missverständnisse ausräumen 

Die Bischofskonferenz teilte nun mit, das auf 1. August datierte Rechtsgutachten aus dem Vatikan beziehe sich auf einen inzwischen überarbeiteten Entwurf der Satzung des „synodalen Wegs“. In der aktuellen Fassung seien einige Textpassagen nicht mehr vorhanden, auf die das Gutachten sich beziehe. Kardinal Marx habe in der Sache bereits Kontakt mit Kardinal Ouellet aufgenommen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz werde „den Brief sowie das Gutachten nutzen und in der kommenden Woche in Rom Gespräche führen, in denen etwaige Missverständnisse ausgeräumt werden sollen“, heißt es in der Mitteilung.

Den Brief und das Gutachten veröffentlichte die Bischofskonferenz auf ihrer Webseite und schickte sie allen deutschen Bischöfen. Bei der nächsten Vollversammlung der Bischofskonferenz von 23. bis 26. September in Fulda stehen die beiden Schreiben aus dem Vatikan zur Beratung, hieß es weiter. Davor werde wie geplant an diesem Freitag und Samstag in Fulda ein Treffen von rund 50 Angehörigen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und der Bischofskonferenz zur Vorbereitung des „synodalen Weges" stattfinden. Dieser will die Themen Macht, Sexualmoral, priesterliche Lebensform sowie die Rolle von Frauen auf mögliche Reformen hin prüfen. 

(vatican news – gs)

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13. September 2019, 11:48