Kardinal Marx: Palliative Kultur des Lebens entwickeln
„Dies ist besonders dann zu betonen, wenn das Lebensrecht eines ungeborenen oder schwerkranken Menschen in Frage gestellt wird,“ führte Marx weiter aus. Zum 15. „Marsch für das Leben“ in Berlin werden erneut mehrere tausend Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet.
Das Leben: eine wertvolle Gabe Gottes
Das Leben sei eine wertvolle Gabe Gottes, die es bis zuletzt anzuerkennen gelte, betont Marx. „Dieser Glaube bewegt uns, solidarisch füreinander Sorge zu tragen. Er muss aus christlicher Sicht auch Grundlage aller politischen Debatten und wissenschaftlichen Forschungen sein. Denn er bewahrt uns davor, schwachen, zerbrechlichen Menschen ihren Lebenswert abzusprechen.“
Im Sterben liegende Menschen fürsorglich begleiten
Auch wenn Menschen im Sterben lägen, sei es wichtig, dass „wir sie fürsorglich in all ihren Bedürfnissen begleiten“, so der Erzbischof von München und Freising. Angesichts der „gegenwärtigen Herausforderungen – ich denke etwa an die erneute Debatte um den assistierten Suizid – kommt es darauf an, noch konsequenter als bisher eine palliative Kultur des Lebens zu entwickeln.“
Der Berliner „Marsch für das Leben“ beginnt am Samstag vor dem Reichstag, wie der „Bundesverband Lebensrecht“ mitteilte. Die Dachorganisation von 13 Lebensschutzorganisationen ist Veranstalter des Demonstrationszugs für den Schutz menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, der fünf Kilometer durch das Zentrum der deutschen Hauptstadt führt. Zum Abschluss findet am Abend ein ökumenischer Gottesdienst statt.
Im vergangenen Jahr hatten rund 5.500 Gegner von Abtreibung und aktiver Sterbehilfe in Berlin demonstriert. Er wurde durch rund 500 Polizisten vor etwa 1.000 Gegendemonstranten abgeschirmt. Auch in diesem Jahr sind Gegenveranstaltungen angekündigt.
Breite Solidartität mit dem „Marsch für das Leben“
Zur Teilnahme am Marsch erwartet werden unter anderen der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der Passauer Bischof Stefan Oster, Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg und Weihbischof Matthias Heinrich aus Berlin. Ihre Solidarität mit dem Marsch bekundeten auch Repräsentanten kleinerer Kirchen. So wünschte Generalsekretär Christoph Stiba vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden den Teilnehmern, „die Würde des Menschen im Blick zu behalten und entsprechend dieser Würde zu reden und zu handeln“. Seine Unterstützung sicherte auch der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos, zu.
Christliche Sorge um die Sterbenden in den Vordergrund stellen
Die Deutsche Bischofskonferenz teilte im Vorfeld der Kundgebung zudem mit, dass sich die kommende ökumenische Woche für das Leben erneut dem Schutz des menschlichen Lebens widmen und „die christliche Sorge um die Sterbenden in den Vordergrund stellen“ werde. Die Veranstaltung ist für den 25. April bis zum 2. Mai 2020 geplant.
(pm-skr)
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