Kardinal Schönborn: Todesstrafe widerspricht der Menschenwürde
„Die Todesstrafe - das geht nicht, weil jeder Mensch das Bild Gottes in sich trägt und daher unverlierbare Würde hat“, so der Kardinal. Aus diesem Grund habe auch Papst Franziskus in diesem Punkt den Katechismus geändert und eine uneingeschränkte Ablehnung der Todesstrafe festgelegt, wie dies bereits Papst Johannes Paul II. gewollt habe. Darüber hinaus rief der Kardinal zu mehr Mitgefühl auf. Dieses sei „jene stille Kraft, die die Welt verändert und sie menschlicher macht“.
Mitgefühl sei eine Art „Weltmuttersprache“, die jeder verstehe und die nicht erst erlernt werden müsse, da sie bereits im Gehirn vorprogrammiert sei. Ähnlich wie der gute Hirte im biblischen Gleichnis vom verlorenen Schaf sei es auch heute wichtig, sich um jeden einzelnen Menschen zu kümmern, betonte Schönborn weiter.
Gleichnis vom verlorenen Schaf gelte auch für Kirchenaustritte
Jesus erzähle vom Hirten, der die 99 anderen Schafe zurücklasse und sich auf die Suche mache nach dem einen verlorenen: „Für Gott ist keiner egal, keiner wird einfach abgeschrieben, sondern gerade die, die sich verirrt haben, die den Weg verloren haben, die in Gefahr sind, gerade die sind es, deren Gott sich besonders erbarmt.“
Das Gleichnis gelte auch, wenn es um die Kirchenaustrittszahlen gehe. Ähnlich wie sich der Hirte aufmache, um das eine Schaf zu finden, müsse auch die Kirche jedem nachgehen, der sie verlässt, so der Kardinal.
(kna – tg)
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