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Blumen an der Eingangstür der Synagoge Blumen an der Eingangstür der Synagoge 

Der Schock von Halle

Sehr betroffen äußern sich Kirchenvertreter zum Anschlag in Halle vom Mittwoch. Er sei „entsetzt und erschüttert“, sagt Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Unser Mitgefühl gilt den Todesopfern, ihren Angehörigen und den Verletzten“, so Marx. Der Täter habe offenbar „gezielt die Synagoge ausgesucht, um am höchsten jüdischen Feiertag Blut zu vergießen“. Jüdische Gläubige feierten am Mittwoch Jom Kippur.

„Wir stehen solidarisch an der Seite der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger“, so Marx. „Antisemitismus oder gar blinde Gewalt dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Wir sind den Juden in unserem Land, unseren Schwestern und Brüdern, gerade in diesen Stunden eng im Gebet verbunden.“

Papst: Kein Christ kann Antisemit sein

Auch Papst Franziskus hat den Anschlag von Halle, der zwei Passanten das Leben kostete, am Mittwoch verurteilt. Auf der Bischofssynode im Vatikan betete er für die Opfer. Immer wieder verurteilt der Papst Antisemitismus; bei einer Audienz im November 2018 äußerte er, kein Christ könne Antisemit sein. „Unsere Wurzeln sind dieselben. Es wäre ein Widerspruch des Glaubens und des Lebens.“

Weltkirchenrat: „Widerwärtig“

Ähnliche Töne kommen vom Weltkirchenrat in Genf. Sein Generalsekretär, Pfarrer Olav Fykse Tveit, nennt den Anschlag eine „schamlose Zurschaustellung von rassistischem Antisemitismus zu handeln, der leider in Europa und anderswo im Zunehmen ist“. „Fykse Tveit unterstrich, dass die „antisemitische, rassistische und extremistische Ideologie“ hinter dem Angriff kompromisslos zu verurteilen sei.

Wörtlich stellte der Generalsekretär fest: „Als Brüder und Schwestern im Glauben, aber auch als Mitmenschen, verabscheuen wir die Gewalt gegen betende Menschen, die friedlich ihren höchsten religiösen Feiertag begingen. Wir trauern um die Opfer des Angriffs und wir erheben unsere Gebete für die jüdische Gemeinschaft.“

Rassistische Gewalttätigkeit und Hass seien „für den Weltkirchenrat widerwärtig“. „Zugleich wird unsere Entschlossenheit bestärkt, überall mit Juden und Christen zu arbeiten, um dem Hass Widerstand zu leisten und Respekt für alle Menschen zu verbreiten.“

(pm)
 

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10. Oktober 2019, 10:29